Vaterlosigkeit
Vaterlosigkeit. In Zora del Buonos neuem Buch "Seinetwegen" macht sich die Autorin auf die Suche nach dem Mann, der die Schuld an den Autounfall trägt, bei dem ihr Vater zu Tode gekommen ist als sie gerade einmal drei Jahre alt war. Mittlerweile sechzig Jahre alt startet sie nicht nur eine Erkundung, um 'eine Leerstelle in ihrem Leben' zu füllen, sondern lässt in "Seinetwegen" die interessierte Öffentlichkeit teilhaben. Weshalb es sich auch nicht um einen Roman im eigentlichen Sinne handelt. Mir hat sich auch die Frage gestellt, ob man darüber ein Buch schreiben muss. Natürlich kann man andere Menschen teilhaben lassen. Es ist auch kein Trauerbuch über den früh verlorenen Vater und bei der Recherche reisst die Autorin Themen an und führt Details auf, die zuweilen den Anschein des reinen Berichtens um des Berichtens willen haben. Da werden plötzlich Automarken interessant und Personen / Familiengeschichten, die nur sehr entfernt mit dem Kernvohaben zu tun haben, eine Antwort auf die Frage zu finden, wer dieser Mensch war, der Schuld am Tod des Vaters ist. Auch werden Vermutungen angestellt, die einer zu einer Erhellung nur wenig beitragen können - beispielsweise, ob der Fahrer des totbringenden Autos schwul gewesen sei. Mich hat das Buch recht unbefriedigt zurückgelassen... aber vielleicht ist das bei 'unvollständigen Puzzles' immer so.