Wenn aus Phantomen Menschen werden9

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lesegezwitscher Avatar

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"Seinetwegen" ist ein autofiktionaler Roman von Zora del Buono. Ihr Vater stirbt, als sie gerade mal 8 Monate alt ist. Ein Autounfall, der Vater Beifahrer und unschuldig. Der Vater ein Leben lang nur ein Phantom für die Autorin, genauso wie der Unfallverursacher, von dem sie nur die Initialen kennt.
Wie sehr können zwei Personen, die so schleierhaft sind, das Leben prägen? Wie geht eine Familie mit Verlust um? Und wie geht es dem, der mit der Schuld leben muss?

Dieses Buch ist ein sehr persönliches und deswegen fällt es mir auch schwer, es negativ zu bewerten. Die Tochter begibt sich auf Spurensuche, das ist zum Teil interessant, zum Teil für mein Empfinden aber auch ziemlich langweilig. Die Geschichte wird nicht linear erzählt, immer wieder gibt es Abschnitte aus Artikeln oder der Literatur, aus der Vergangenheit der einzelnen Familienmitgliedern und aus der Kindheit der Autorin.

Das Buch lässt mich umbefriedigt zurück, es gibt wenig Antworten und zum Teil ist mir einiges zu detailreich beschrieben.

Von mir gibt es daher leider keine Empfehlung, ich hatte mir das Buch ähnlich wie "Simone" von Anja Reich vorgestellt, wurde aber letztendlich enttäuscht. Gefallen hat mir jedoch die Erkenntnis des Buches, dass durch Recherche aus zwei Phanomen echte Menschen werden, für die man was empfinden kann.