Interessante Geschichte, zeitweise etwas zäh

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leseprinzessin1991 Avatar

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Klappentext :Berlin im Sommer 1961: Die Brüder Bernhard und Julius teilen sich eine Wohnung im Osten der Stadt. Während Julius mit seinem amerikanischen Freund Jack durch die Westberliner Jazzkeller tingelt, beobachtet Bernhard in einem brandenburgischen Wald sowjetische Soldaten dabei, wie sie mysteriöse Gegenstände verladen. Am nächsten Morgen findet er seinen Vater erhängt auf. War es wirklich Selbstmord? Bernhard und Julius beginnen, heimlich Nachforschungen anzustellen und geraten dabei zwischen die Fronten der Geheimdienste, die sich brennend für Bernhards Beobachtungen interessieren. Von der Stasi erpresst, beschließen sie, sich in den Westen abzusetzen. Doch in der Nacht ihrer Flucht versperren Stacheldraht und Wachposten ihnen den Weg: Von einem Tag auf den anderen ist Ostberlin zu einem Gefängnis geworden, in dem die Brüder keine ruhige Minute mehr haben. Ein neuer Fluchtplan muss her... Der Jugendroman "Seitenwechsel" von Michael Röhmling spielt in de Zeit des Mauerbaus in Berlin. Der Roman setzt sich kritisch mit dem Regime der DDR auseinander zeigt aber auch die Perspektive der Bundesrepublik. Um diese Perspektiven anschaulich zu vermitteln, bedient sich der Autor verschiedenen Personen. De Protagonisten sind die Brüder Bernhard und Julius, Jack, dessen Vater Amerikaner war und Georg. Es treten außerdem Barbara, deren Vater auf der russischen Seite steht, auf und ihre restliche Familie, die regimetreue DDR Bürger verkörpern. Auf der anderen Seite steht Jackson Vorgesetzter Aragon, der die amerikanische Sicht repräsentiert. Zudem treten einige Stasimänner und anderes Personal auf. Aufgrund der vielen Figuren hatte ich schnell Schwierigkeiten den Überblick zu behalten . Ich hätte mir ein Personenverzeichnis gewünscht, da ich auch mit den russischen Namen durcheinanderkam. Die erste hälfte des Buches fand ich sehr schleppend, da vorerst alle Personen auftraten aber meiner Meinung nach die Spannung im Hintergrund blieb. Es gab einige sehr interessante Passagen, vorallem die Monologe von Aragon oder seinen politischen Gegnern , die den Leser umfassend in die jeweilige Ideologie einführten. Erst im letzten Drittel überschlugen sich die Ereignisse und die Spannung, die ich mir so erhofft hatte, kam endlich auf. Wenn ich nur das Ende bewerten müsste, würde ich fünf Sterne vergeben! Doch ich musste mich teilweise wirklich zwingen das Buch weiterzulesen. Auch wenn es nicht den gewünschten Unterhaltungswert hatte, finde ich, dass man dieses Buch lesen sollte. Es stellt die Stimmung während des Mauerbaus in der Bevölkerung anschaulich dar und zeigt, was es bedeutet im ständiger Überwachung und Angst zu leben.