Lehrreich und spannend wie ein Krimi

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waterlilly Avatar

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Berlin 1961.

Als Julius wieder einmal mit seinem amerikanischen Freund Jack durch die Jazzkneipen zieht, lernt er die hübsche Barbara kennen. Der Sommer verspricht perfekt zu werden. Doch alles ändert sich schlagartig, als Julius Bruder Bernhard im Wald unfreiwillig Zeuge einer geheimen Militäraktion wird und der Vater der beiden einen mysteriösen Tod stirbt.
Von der Stasi in die Mangel genommen erkennen die Brüder schnell, dass es nur einen Ausweg aus dem Schlamassel gibt – die Flucht in den Westen. Aber plötzlich wird über Nach die Grenze geschlossen und eine Mauer gebaut. Die beiden Jugendlichen sitzen fest...


Michael Römling beschreibt in seinem Roman „Seitenwechsel“ eine Zeit, die noch gar nicht so lange zurück liegt,für viele, mich eingeschlossen, jedoch wie ein unglaubliches Märchen klingt.
Ein Land mit zwei Staaten, geteilt durch eine Mauer. Auf der einen Seite das Leben wie wir es kennen, auf der anderen Seite ein Gefängnis, bewacht durch Stacheldraht und Scharfschützen.
Was unvorstellbar klingt, war bis vor 25 Jahren erschreckende Realität.

Der Autor hat gründlich recherchiert und schildert die Ereignisse des Mauerbaus realitätsnah. Verpackt wird der historische Hintergrund in einen Roman um die Flucht der beiden Jugendlichen. Viele Kapitel handeln auch von Jack und seinem interessanten Beruf als Fahrer eines amerikanischen Diplomaten. Hier ist von Bestechung und Aktivitäten des Geheimdienstes die Rede. Fiktive Begebenheiten, die sich in ähnlicher Form mit Sicherheit abgespielt haben.

Im Nachwort fasst der Autor die historischen Fakten und Daten zusammen.

Michael Römling gelang es, einen lehrreichen Inhalt spannend wie einen Krimi zu vermitteln. Schockiert und gefesselt fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen.
„Seitenwechsel“ ist ein sehr wichtiges und empfehlenswertes Buch, insbesondere für die Generation, die die DDR nur noch vom Hörensagen kennt.