Nicht nur für Jugendliche empehlenswert!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
badwoman Avatar

Von

Diese Geschichte ist in Berlin im Jahr 1961 angesiedelt. Julius und Bernhard sind Brüder, sie teilen sich eine Wohnung im Ostteil der Stadt. Bernhard macht mit einem Freund mysteriöse Beobachtungen in einem brandenburgischen Wald: sowjetische Soldaten verladen verdächtige Gegenstände. Die Freunde verlassen sobald es geht den Wald und finden dann Bernhards Vater erhängt in seiner Wohnung vor. Die Brüder können nicht an einen Selbstmord glauben. Durch ihre Nachforschungen geraten sie ins Visier der Stasi, die versucht, die beiden zu erpressen. Schließlich beschließen sie, sich in den Westen abzusetzen. Doch dann kommt der Mauerbau. Dieses Buch ist sehr spannend geschrieben. Es lässt den Leser in eine Zeit eintauchen, die von Geheimnissen, Bedrohungen und Verrat geprägt war. Eine Besonderheit ist, dass sich solche Geschichten in ähnlicher Weise tatsächlich zugetragen haben. Der Leser hat immer das Gefühl, dass der Autor die Lebensumstände im damaligen Berlin gut recherchiert hat und man einiges an historischem Wissen erlangen kann. Das Nachwort bringt dies nochmal auf den Punkt. Doch auch das Glossar ist lehrreich, vor allem für jüngere Leser, die die Mauer nur noch aus dem Geschichtsunterricht kennen. Der Autor schreibt in einem flüssigen, gut lesbaren Stil, der den Leser mit den handelnden Personen mitfiebern lässt. Diese gut 400 Seiten sind wirklich schnell gelesen. Meiner Meinung nach ist das Buch aber keine reine Jugendlektüre, auch für ältere Erwachsene ist es sehr zu empfehlen. Gerade für die, die damals von Stasischikane betroffen waren, könnte ich mir vorstellen, ist es interessant zu lesen. Das Cover finde ich originell und zum Buch passend. Der Buchtitel passt super in nicht nur einer Hinsicht. Für mich ist dieses Buch eine positive Überraschung, die ich gerne Weiter empfehlen werde!