zwei Brüder im Kalten Krieg

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
flipfloplady007 Avatar

Von

Die Geschichte, die „Seitenwechsel“ erzählt spielt in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg in Berlin. Julius und sein Bruder Bernhard leben gemeinsam in einer Wohnung in Ostberlin. Sie haben zwei gemeinsame Freunde Jack und Georg, die in Ostberlin leben. Jack ist der Fahrer eines amerikanischen Diplomaten und Georg arbeitet bei seinem Vater als Steinmetz. Als Georg und Bernhard, der Biologie studiert, sich eines nachts im Wald auf die Lauer legen um einen Luchs zu fotografieren, beobachten sie dort etwas unglaubliches. Sie beobachten, wie des Nachts ein Zug abgeladen und dessen Ladung auf LKWs umgeladen wird. Dies passiert mitten in der Nacht in einem Wald in der Nähe von Berlin. Die beiden beobachten aber auch, wie zuvor ein Auto im Wald versteckt wurde, das anschließend genutzt wird, um Beobachter des Verladevorgangs zu verfolgen. Sie hören Schüsse und plötzlich ist alles vorbei. Als die beiden beschließen zu fliehen und am Haus von Bernhards Vater ankommen, stellen die beiden fest, dass er tot ist.

Inhalt:
Der Inhalt des Buches hat mir gut gefallen. Die Handlung findet in einem Rahmen von wahren Begebenheiten statt, was sie für mich umso interessanter macht. Die Zusammenhänge der Teilung Deutschlands, des Mauerbaus in Berlin und des kalten Krieges, werden in diesem Buch aufgegriffen und verarbeitet. Neben einer wirklich spannenden Geschichte erfährt der Leser nebenbei noch etwas über die deutsche Geschichte, ohne dass er dies wirklich merkt. Mir hat es viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen, da es für mich eine gelungene Mischung aus Wahrem und Fiktivem enthält. Die Geschichte der beiden Brüder Julius und Bernhard, hat zwar so niemals stattgefunden, dennoch sind die Rahmenbedingungen so gut recherchiert, dass sie durchaus hätte stattfinden können und gerade das finde ich an diesem Buch so gelungen.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Der Satzbau ist nicht ungewöhnlich komplex, sodass sich das Buch gut und flüssig lesen lässt. Außerdem ist das Buch so spannend geschrieben, dass ich es nur schwer aus der Hand legen konnte. Der Autor verwendet einige „Fachbegriffe“ aus der Zeit des Kalten Krieges, die jedoch am Ende des Buches in einem Glossar erläutert werden, sodass es für mich sehr einfach war der Erzählung zu folgen. Auch sprechen die handelnden Personen an einigen Stellen in einem Berliner Dialekt, was ich besonders gut finde, da das Buch so noch authentischer ist. Was ich ebenfalls gut finde, ist, dass der Autor viel wörtliche Rede benutzt, was ich beim Lesen sehr angenehm finde. Alles in allem, finde ich das Buch sprachlich gut gelungen.

Charaktere:
Die Charaktere des Buches haben mir ebenfalls gut gefallen. Die Brüder Bernhard und Julius waren mir auf Anhieb sympathisch, was ich wichtig finde, da ich sonst nicht mit ihnen mitfiebern kann. Auch die Freunde Georg und Jack mochte ich so ziemlich auf Anhieb. Bei einigen Charakteren jedoch wusste ich bis zum Schluss nicht, auf welcher Seite sie eigentlich stehen, aber auch dies finde ich gelungen, da so eine gewisse Spannung gewahrt wird und der Leser sehr schlecht abschätzen kann, was als nächstes geschehen wird. Insgesamt finde ich die Charaktere des Buches allesamt der authentisch. Ich konnte sie mir so gut vorstellen, als wenn es meine Nachbarn wären, sodass ich richtig in die Geschichte eintauchen konnte und nicht nur an der Oberfläche gekratzt habe.

Cover und Klappentext:
Den Klappentext des Buches finde ich ebenfalls gut. Er fasst die Geschehnisse des Buches kurz und interessant zusammen, ohne da bei zu viel zu verraten. Er macht mich neugierig auf den Rest des Buches und erfüllt somit seinen Zweck. Was ich nicht so ansprechend finde, ist das Cover. Ich finde es sagt nicht wirklich etwas über den Inhalt des Buches aus. Als ich zunächst nur das Cover des Buches gesehen habe, habe ich nicht mit dem Inhalt gerechnet, den das Buch letztendlich behandelt.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch „Seitenwechsel“ gut gefallen. Die Geschichte, die das Buch erzählt, ist wirklich interessant und die Einordnung in den geschichtlichen Hintergrund finde ich sehr gelungen. Der Schreibstil hat mir darüber hinaus gut gefallen, da der Autor es sehr gut versteht, Spannung zu erzeugen. Auch die sympathischen Protagonisten konnten bei mir punkten. Insgesamt finde ich das Buch sehr empfehlenswert.