Zwei einsame Seelen

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naraya Avatar

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Amber Connan ist einsam. Ihr Vater hat die Familie vor langer Zeit im Stich gelassen, ihre Mutter ist tablettensüchtig und ihr Bruder Frederik scheint in seiner eigenen Welt zu leben. Doch als Amber vom angeblichen Selbstmord ihres Bruders erfährt, wird sie in eine Welt hineingezogen, die alles in Frage zu stellen droht, das sie kannte. Denn Frederik Connan, der tagsüber als Computerdesigner arbeitete, ging nachts auf die Jagd nach Vampiren. Seine Waffe, ein tödliches Messer, konnte er noch vor seinen Feinden verbergen, die ihn schließlich töteten und nun ist Amber diejenige, die es tragen soll. Damit gerät sie – ohne es zu wissen – zwischen die Fronten eines gewaltigen Krieges.

Auch Julius Lawhead, ein Vampir, ist einsam. Von seinem Meister Curtis erhält er den Auftrag, nach Frederiks Tod das Messer an sich zu nehmen und denjenigen, der es trägt, zu seinem Diener zu machen. Zunächst wehrt sich Julius gegen diesen Befehl, da er Gesellschaft nicht schätzt. Doch als er auf Frederiks Beerdigung dessen Schwester Amber kennengelernt, ist er von dieser Idee auf einmal sehr angetan.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Amber und Julius erzählt und erscheint relativ vorhersehbar: eine eigentlich unscheinbare Menschenfrau mit schlummernden Kräften und ein blutrünstiger Vampir mit schrecklicher Einsamkeit im Herzen verlieben sich ineinander. Noch dazu sind Rebekka Paxs Vampire sehr typisch: sie trinken Blut, schlafen in Särgen und verfügen über die Fähigkeit, den menschlichen Geist zu kontrollieren. Natürlich gibt es – wie ich jedem modernen Vampirroman – eine hierarische Struktur unter den Vampiren sowie zwei verfeindete Clans, der eine grausam, der eine eher moderat und den Menschen wohlgesonnen. Auch Zombies und Hexer dürfen nicht fehlen; mal sehen, welche Geschöpfe uns im weiteren Verlauf der Handlung noch begegnen werden.

Die Sprache des Romans ist ansprechend: klar und prägnant, mit vielen treffend beschreibenden Adjektiven, Metaphern und Vergleichen. Bleibt abzuwarten, ob sich „Septemberblut“ (Wird der Titel noch erklärt?) vom Einheitsbrei vieler Vampirromane abzuheben vermag oder hier tatsächlich nicht viel Neues geschrieben wurde.