spannend

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bobbember Avatar

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Seven Ways to Tell a Lie ist ein fesselnder, psychologisch dichter Jugendthriller, der mit einem beunruhigend realistischen Szenario spielt: In der scheinbar idyllischen Kleinstadt Wane taucht ein schockierendes Video auf, das zeigt, wie ein Schulbus mit mehreren Schülern – darunter Jonah – in eine Schlucht stürzt und explodiert. Das Problem? Der Unfall hat nie stattgefunden – und Jonah lebt noch.

Was wie ein tragischer Nachrichtenclip wirkt, entpuppt sich schnell als professionell gefälschtes Deepfake. Doch wer steckt dahinter – und warum? Jonah erkennt bald, dass es nicht nur um ein makabres Spiel geht, sondern dass jemand es gezielt auf ihn und seine frühere Clique abgesehen hat.

Der Thriller entfaltet sich in kurzen, präzisen Kapiteln und zieht die Leser*innen tief in ein Netz aus Lügen, Geheimnissen und verdrängten Erinnerungen. Die zerbrochene Freundesgruppe – einst unzertrennlich, jetzt entfremdet – muss sich gezwungenermaßen wieder zusammentun, um herauszufinden, wer hinter den Videos steckt.

Besonders spannend ist, wie die Geschichte mit Fragen rund um Wahrheit, digitale Identität und Verantwortung im Netz spielt. Die Deepfake-Thematik wirkt nicht nur erschreckend aktuell, sondern auch sehr glaubwürdig umgesetzt.

Die Figuren sind vielschichtig gezeichnet – jede*r hat eigene Verletzungen und Motive, und je mehr man erfährt, desto klarer wird: Die Wahrheit ist nie einfach, und jeder trägt auf seine Weise Schuld.

Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass die Auflösung stellenweise etwas konstruiert wirkt und nicht ganz die Wucht hat, die der Aufbau verspricht. Dennoch bleibt der Roman bis zur letzten Seite packend und regt auch nach dem Lesen noch zum Nachdenken an.

Seven Ways to Tell a Lie ist ein kluger, spannungsgeladener Jugendthriller über Vertrauen, Verrat und die Gefahren digitaler Manipulation – eindringlich, emotional und erschreckend real.