Grenzenlose Angst

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liesmal Avatar

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Shadowlands erzählt die Geschichte von Rory, einem jungen Mädchen, das auf dem Heimweg von der Schule im Wald von einem Mann überfallen wird, in dem Rory ihren Lehrer Steven Nell erkennt. Sowohl aus Rorys Sicht als auch aus der Sicht des Täters werden die Gefühle, die sie während des Überfalls empfinden, sehr eindrucksvoll und außerordentlich spannend geschildert. Mit allerletzter Kraft gelingt Rory die Flucht, sie rettet sich auf die Straße, wo sie auf Christoph trifft, einen Freund, der sie mit seinem Auto nach Hause fährt und der auch die Polizei verständigt.
Es stellt sich heraus, dass es sich bei Steven Nell um einen Serientäter handelt, der bereits 14 Morde an jungen Mädchen begangen hat und seit langem polizeilich gesucht wird. Bislang ist es ihm jedoch gelungen, immer wieder spurlos zu verschwinden.
Rory kann vor Angst nicht mehr klar denken. Überall hört sie Nells Stimme oder sieht ihn. Als sie auch noch feststellen muss, dass er sogar in ihrem Haus und in ihrem Zimmer gewesen ist, dreht sie fast durch. Dann werden Rory und ihre Familie mit Vater und Schwester Darcy in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen, bekommen eine neue Identität, müssen alle Verbindungen zurücklassen und an einem neuen Wohnort ein neues Leben führen. Doch schon auf der Fahrt dorthin beginnt der Albtraum von neuem: Ein Lastwagen rammt ihr Auto, drängt es von der Straße ab. Rory sieht ihren Vater tot neben dem Wagen liegen und auch Darcy lebt nicht mehr. - Ist es Wahrheit oder nur ein böser Traum?
An ihrem neuen Wohnort auf einer Insel versuchen Rory, ihr Vater und Darcy, sich so gut es geht einzuleben. Rory brennt darauf zu erfahren, ob Nell schon gefasst wurde, denn sie sehnt sich nach ihrem richtigen Zuhause. Doch es ist eigenartig auf dieser Insel. Es gibt weder Radio noch Fernsehen, von Telefon und Handy ganz zu schweigen. Auch Tageszeitungen oder Zeitschriften sind nicht zu finden und die Menschen hier benehmen sich nicht nur seltsam, es verschwinden auch Personen ohne dass es jemand zur Kenntnis nimmt.
Rory wird fast wahnsinnig vor Angst, weil sie auch hier auf der Insel scheinbar keine Ruhe hat und immer wieder von Nell bis in ihre Tag- und Nachtträume hinein verfolgt wird.
Auf keiner Seite verliert das Buch an Spannung und es gelang der Autorin, mich mit in die Geschichte hineinzunehmen, mir zeitweise fast den Atem zu nehmen und Gänsehaut zu erzeugen. Unheimlich auch, wenn der plötzliche Nebel einsetzte und man die Hand vor Augen nicht mehr erkennen konnte.
Im Klappentext heißt es im letzten Satz: „Rory beginnt Fragen zu stellen und stößt auf ein unfassbares Geheimnis…“ – Für mich war es nicht nur unfassbar, sondern es war jenseits von allem, was ich mir als Ende hätte vorstellen können.