Wenn ein Ende die Story zerstört....

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Zum Inhalt:
Rory entkommt einem Serienkiller. Da dieser nicht nur gewieft, sondern auch dafür bekannt ist, seine Opfer bei fehlgeschlagenem ersten Versuch weiterhin zu attackieren, wird sie mitsamt ihrer Familie in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen und mit neuem Namen und Geschichte versehen. Aber Steven Nell lässt nicht locker und spürt sie auf.

Cover und Titel:
Schön bedrohlich mit Gewitterstimmung und Dunkelheit. Eigentlich fehlen nur noch die Nebelschwaden für die perfekte Gruselstimmung.

Mein Eindruck:
Ein absoluter Pageturner bis zu Seite 299 und dann kommt - mit einem Paukenschlag - die letzte Seite mit dem letzten Satz und ich hätte in das Buch beißen können vor lauter Ärger. Wenn die Autorin so einen Twist wählt, hätte sie trotzdem noch einige Punkte der Handlung klären müssen, aber das versäumt sie komplett. Warum wer wann wieso so und nicht anders gehandelt hat, erschließt sich nämlich nicht einfach so. Da 300 Seiten für eine Geschichte sowieso nicht üppig sind, wären 20 weitere mit inhaltlicher Hilfestellung für die lesende Gemeinde nicht nur schön, sondern absolut angebracht gewesen.
Vielleicht wäre ich gnädiger, wenn das Buch mir bis zu dieser Stelle nicht wirklich gut gefallen hätte. Spannungsaufbau, Charakterentwicklung der Figuren, Beschreibung der Insel, alles gelingt der Autorin perfekt und großartig. Aber - wie schon einmal ein Prüfer zu mir sagte - der Anfang und das Ende müssen sitzen, dann verzeihen wir im Mittelteil schon einmal einen Fehler.
Hier ist der Anfang spitze, die Mitte gut bis großartig, aber das Ende eine Zumutung.
Deshalb nur 3 Sterne (mit Trauer im Blick)

Noch eine Anmerkung: Ich finde die Zielgruppe "ab 14" etwas zu jung gewählt. Viele Teile des Buches sind sehr drastisch in ihren Gewaltdarstellungen und ich würde "ab 16" als angebracht erachten.