Ein Buch wie kein anderes
Zuerst habe ich mich gefragt, worüber man ein ganzes Buch schreiben soll, wenn es um die Verwandlung eines Menschen in einen Hai geht. Das klang für mich nach einer seltsamen, fast schon skurrilen Idee für einen Roman. Doch Shark Heart von Emily Habeck hat mich von der ersten Seite an gepackt. Ich konnte es das ganze Wochenende über nicht aus der Hand legen.
Denn die Geschichte handelt von so viel mehr. Die Verwandlung in einen Hai ist eigentlich nur ein Aufhänger. Im Kern geht es ums Loslassen. Um Träume, die sich nicht erfüllt haben. Um das Gefühl, dass es für manche Dinge zu spät ist, und trotzdem die Einsicht am Ende: Das Leben war gut und ist gut.
Laut Klappentext ist dies Habecks Debütroman und ich bin wirklich begeistert. Der Schreibstil ist feinfühlig und poetisch, die Figuren sind so lebendig, dass man mit ihnen mitfühlt, besonders mit den beiden Protagonisten Wren und Lewis. Aber auch die Nebenfiguren bleiben im Gedächtnis, etwa Wrens ehemalige Liebe oder die schwangere kleine Frau. Sie alle tragen auf ihre Weise zur Tiefe des Romans bei.
Ich bin so froh, dieses Buch gelesen zu haben. Es ist berührend, ungewöhnlich und überhaupt nicht vorhersehbar. Die verschiedenen Metamorphosen im Buch sind faszinierend, doch letztlich geht es immer wieder um den Abschied, um Veränderung und darum, wie man das Leben danach weiterleben kann.
Shark Heart ist ein außergewöhnlicher Roman. Wrens Schicksal ist auf mehreren Ebenen tragisch. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, um nichts vorwegzunehmen. Nur so viel: Traut euch. Lest dieses Buch. Es ist einzigartig und ihr werdet es nicht bereuen.