Emotionales Thema mit kleinen Schwächen

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lorireads Avatar

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Auf "Shatter and Shine" war ich vor allem wegen den Themen Krieg und Verlust sehr neugierig. Das Thema Krieg ist in den USA ja doch präsenter als hier in Deutschland und ich fand es spannend zu sehen, wie Hazel mit dem Verlust ihres Ex-Freundes umgehen wird. Mir fiel erst irgendwann während des Lesens auf, dass ich ja auch schon "Rise and Fall", den ersten Teil der Reihe kannte und als ich mich dann an viele Dinge aus diesem Buch wieder erinnert habe, wurde ich umso neugieriger auf die Geschichte.
Grundsätzlich hat mir die Umsetzung der Geschichte gut gefallen, insbesondere was Camerons Weg anbelangt, die Gebärdensprache zu lernen und die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Vor allem die Charaktere mochte ich total gerne. Hazel ist ein toller Mensch und vor allem ihr Bruder Jamie ist einfach total süß und ein tolles Beispiel dafür, wie man es schafft, trotz Handicap und Gegenwind nie sein Lächeln zu verlieren. Es war schön zu lesen, wie er Cameron geholfen hat, sich auf das Lernen der Gebärdensprache einzulassen. Auch Hazels Großvater fand ich sehr sympathisch mit seinem Tick, so oft wie möglich einen Pyjama zu tragen, den ich zwar nicht ganz so mitgehen würde, aber süß war das trotzdem! Auch Cameron fand ich schnell sympathisch und es war sehr spannend, seine Entwicklung zu verfolgen. Auch seinen besten Freund Andre, der ihn ohne Zweifel durch diese schwere Zeit begleitet hat, mochte ich sehr.
Was mir im Buch gefehlt hat war echte Dramatik und ein besserer Spannungsbogen. Die Geschichte hat so lange auf einen Moment hingearbeitet, den man relativ schnell vorhersehen konnte und der mir persönlich auch zu offensichtlich angeteasert wurde und der dann vor allem von Hazel einfach total über dramatisiert wurde. Hier hätte mir die ein oder andere unvorhergesehene Wendung gut gefallen oder eine andere Reaktion von Hazel. Cameron hat meiner Meinung gar nichts falsch gemacht und doch hat sie ihm alle Schuld gegeben, das fand ich wenig authentisch und zu "einfach". Auch ging mir die Beziehung zwischen Hazel nicht an sich zu schnell, aber mit der Parallele, wie wenig sie sich über ihre jeweilige Vergangenheit erzählt hatten, fand ich es dann schon zu schnell. Leider ging mir das Buch nicht so richtig nahe, ich habe es gerne gelesen, aber für mich hatte es in der Umsetzung doch einige Schwachstellen.