Ich fand es emotional sehr berührend, aber manchmal zu dramatisch

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dark rose Avatar

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Achtung: Band 2 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber ich würde raten, nach der Reihe zu lesen.

Triggerwarnung: Verlust, Trauma, PTBS.


Hazel hat der Tod ihres Ex-Freundes hart getroffen. Mason war Soldat und hat mit ihr per Brief Schluss gemacht. Wenig später war er tot. Für Hazel war es ein hartes Jahr. Sie hat neben Mason auch ihre Großmutter verloren, die für sie mehr Mutter war, als es ihre eigentliche Mutter jemals gewesen ist. Doch Hazel hat genug vom Trauern, sie will ihr Leben wieder in die Hand nehmen und ein wichtiger Schritt dafür ist, wieder mit dem Gebärdenunterricht anzufangen.
In ihrem Anfängerkurs trifft sie auf Cameron, der sein Gehör verloren hat und damit nicht zurechtkommt. Eigentlich will er gar nicht in den Kurs gehen, aber egal, jetzt ist er da und kann nicht fassen, dass er seine Lehrerin attraktiv findet.


Mir taten beide Hazel und Cameron sehr leid. Hazel hatte es nie leicht im Leben. Ihre Mutter ist grauenhaft und sie ist für ihren kleinen Bruder die Hauptbezugsperson, neben ihren Großeltern. Der Verlust ihrer Großmutter hat sie hart getroffen und dann auch noch Masons Tod. Man merkt, wie tief Hazels Liebe geht und wie tief auch ihr Schmerz reicht. Aber ich finde es bewundernswert, wie sie sich ihre Mutter regelmäßig antut, nur für ihren Bruder, den sie abgöttisch liebt.
Cameron hat viel durchgemacht und ist eindeutig traumatisiert. Er lebt nicht, er existiert und quält sich mit Schuldgefühlen herum.

Hazel und Cameron kommen sich langsam näher, aber für mich wirkte das sehr passend und realistisch. Doch immer wieder gibt es auch Rückschläge in ihrer "Beziehung". Als Hazel erfährt, dass Cameron ein Veteran ist, zum Beispiel oder wenn Cameron von seinem Trauma eingeholt wird.


Fazit: Mich hat das Buch mehrfach sehr berührt und mir manchmal auch Tränchen in die Augen getrieben. Allerdings war es auch wirklich sehr viel Drama – manchmal in meinen Augen auch unnötig aufgebauschtes Drama. Ich kann verstehen, dass beide sehr verletzlich sind, aber gerade Hazels Reaktion auf die Auflösung/Wendung fand ich leider deutlich überzogen. Diese Wendung selbst gefiel mir dafür ausnehmend gut.

Manchen Handlungsstrang empfand ich als nicht zu Ende geführt, zum Beispiel in Bezug auf Hazel und ihre Mutter. Da passiert im Buch so einiges, aber dann steht mehr das Drama zwischen Hazel und Cameron im Mittelpunkt und das mit ihrer Mutter wird irgendwie vergessen.

Trotzdem gefiel mir das Buch wirklich sehr gut. Mir war das Drama manchmal zu überzogen, aber es war definitiv berührend. Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.