Parallelwelten

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heroemil Avatar

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Ich kenne Jörg Maurer als Autor der Alpenkrimi-Serie um Kommissar Jennerwein. Einen ähnlichen Schreibstil hatte ich bei dem Roman „Shorty“ erwartet. Stattdessen führte mich die literarische Reise in fremde Universen.
Die Geschichte beginnt relativ harmlos. Shorty, der erfolglose Protagonist des Buches, jobbt als Elektriker ohne besondere Begabung für diesen Beruf als einfacher Strippenzieher auf einer Baustelle. Bei der eintönigen Arbeit hört er sich über die Ohrhörer seines Smartphones Krimis seines Lieblingshörbuchsprechers Simon Jäger an. Während einer solchen „Lesung“ hört er, wie die Stimme ihn persönlich anspricht. Der unbedarfte Shorty glaubt zunächst an einen technischen Defekt. Doch bald stellt sich heraus, dass fremde Wesen mit der Stimme Jägers Kontakt mit ihm aufnehmen. So erhält Shorty den Auftrag, als „Weltenretter“ eine technische Manipulation am Umspannwerk vorzunehmen.
Nichtsahnend folgt er den Anweisungen der Stimme. Doch eine widrige Situation führt dazu, dass der Auftrag misslingt. Die Welt gerät aus den Fugen. Shorty gilt als Attentäter und muss fliehen.
Bis hier fand ich die Geschichte unheimlich spannend und konnte das Buch kaum zur Seite legen. Doch schnell wurde aus einer halbwegs plausiblen, wenn auch kuriosen, Geschichte ein undurchschaubares Märchen. Es war einfach zu viel des guten. Anfangs dachte ich an eine satirische Botschaft des Autors, zumal in der Geschichte hin und wiedereine eine Spur Gesellschaftskritik erkennbar wurde.
Oder sollte ich einen philosophischen Hintergrund übersehen haben? Schließlich reiste Shorty auf seiner Flucht durch Universen, die man durchaus als Paralleluniversen betrachten konnte. Existieren all diese Welten neben unserem sozusagen menschlichen Teil davon auf der Erde? Je mehr ich darüber nachdenke, desto möglicher erscheint mir diese Denkweise.
Auf der Suche nach einem tieferen Sinn der Geschichte habe ich weitergelesen. Leider blieb meine Suche erfolglos. Auch den humoristischen Jörg Maurer habe ich nicht gefunden. Das Buch hat allerdings Spuren hinterlassen, die ich nicht aus den Augen verlieren werde.
Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel sind überschaubar. Und für Fantasie- oder SF-Fans ist es genau das richtige Format.
Leider ist es nicht meins.