"Short(y)"-weilig

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Anfänglich waren Jörg Maurers Jennerwein-Regionalkrimis sehr unterhaltsam, doch dann wurde ich ihrer überdrüssig. Kann ein Wechsel in eine Art Sci-Fi-Geschichte das Ruder rumreißen?

Wie der Titel schon sagt, geht es um Shorty, einen etwas über Vierzigjährigen, der sein Leben nicht so recht im Griff zu haben scheint: Er beginnt vieles (begeistert), beendet jedoch ebenso vieles auch wieder, und zwar sowohl im Privaten wie auch im Job. Zurzeit repariert er Elektroleitungen und geht mit dem Gedanken schwanger, die dort ebenfalls tätige Bluna zu daten. Seine Überlegungen werden jedoch jäh unterbrochen, als er Stimmen hört … naja, eigentlich nur eine, nämlich die eines Aliens und die erteilt ihm einen Auftrag: Er soll die Welt retten. Gesagt, getan – nur geht das schief, und zwar gründlich …

Um eines gleich vorwegzunehmen: Maurer kann schreiben, die Geschichte liest sich abwechslungsreich, hat (gesellschaft-)kritische Töne und einen gewissen Unterhaltungswert. Schon allein, dass sich ein Autor traut, sich auf einen solchen Genrewechsel einzulassen, verlangt Mut. Allerdings gibt es auch viele Elemente, die gewaltige Ähnlichkeit mit den Regionalkrimis haben, allen voran Maurers Humor und seine Figurengestaltung. Shorty ist ein Underdog und macht den Eindruck, etwas kurz in der Mütze zu sein, folglich kann man kaum anders, als ihn zu mögen – und seine Versuche, seine „Missetaten“ wieder geradezurücken haben etwas rührend Komisches. Aber: Das, was mich zunehmend auch an den Regionalkrimis nervte, war die Albernheit und die regiert auch hier. Daher gibt es trotz des originellen Ansatzes nicht mehr als 3 Sterne für eine Geschichte, bei der letztlich jeder selbst entscheiden soll, ob die Lektüre lohnt.