Bedrückende Geschichte

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im_lesehimmel Avatar

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Das Buch spielt im Glasgow der 80er Jahre, welches durch Arbeitslosigkeit geprägt ist. Es geht um das Leben der schönen Agnes, Tochter liebevoller, rechtschaffener Eltern, die etwas Besseres vom Leben erwartet, aber doch etwas Anderes bekommt und in die Alkoholsucht abgleitet. Und es geht um ihre Kinder, insbesondere um ihren jüngsten Sohn Hugh genannt Shuggie, dem man bereits als Kleinkind seine ausgeprägte feminine Seite anmerkt und der deshalb unter Gleichaltrigen keinen richtigen Platz findet.

Agnes hat der Alkohol im Griff und daher kann sie dem verzweifelten und hilflosen Shuggie nicht helfen. Er ist verwirrt von seinen Gefühlen, aber seine Mutter kann ihm keine Unterstützung sein.

Wie jedes Kind liebt er seine Mutter abgöttisch und versucht ihr zu helfen, wo er kann, aber es ist ein auswegloses Unterfangen.

Die Armut kann man schier spüren. Hier wird das traurige ganz untere Ende der Gesellschaft beschrieben. Ich konnte es förmlich riechen und Agnes‘ Verhalten hat mich oft angeekelt. Andererseits haben mir sie und ihre Kinder so sehr leid getan, dass ich hätte weinen können.

Die Geschichte hat mich sehr gefesselt, auch wenn das Thema sehr bedrückend und traurig ist. Nur das genannte Alter von Shuggie schien mir nicht zu den genannten Jahreszahlen zu passen.

Ein Buch über Armut, Alkoholsucht und Anderssein und wie schwer oder sogar unmöglich es ist, einen Ausweg zu finden. Letzten Endes hatte ich den Eindruck, dass sich auch Shuggie dem Milieu , in dem er aufgewachsen war, nicht entziehen konnte.