Berührende Erzählung

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stella-sophie Avatar

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Dieser Roman von Douglas Stuart hat mich tief berührt, da er den ausweglosen und traurigen Alltag des kleinen Shuggie Bain schildert, welcher sich rührend und mit größter Aufopferung der Pflege seiner alkoholkranken Mutter widmet. Agnes Bain, eine attraktive und kluge Frau verfällt durch unglückliche Liebschaften und Enttäuschungen schon früh dem Alkohol. Als schließlich auch noch 2 der 3 Kinder das Weite suchen, bleibt nur noch der Jüngste - Shuggie- übrig, der auf seine Mutter aufpasst. Schon früh lernt er, den Haushalt zu erledigen und Erwachsenenaufgaben zu übernehmen da seine Mama nicht dazu in der Lage ist. Die Rollen zwischen Kind und Eltern scheinen hier getauscht zu sein.
Das Buch berührt einen deswegen so sehr, weil es sich um eine Thematik handelt, die leider viel zu aktuell und zu häufig im wahren Leben auftritt. Die Charaktere sind vielschichtig und ihr Handeln doch teilweise vorhersehbar sodass man selbst Agnes einmal kräftig schütteln möchte damit sie endlich aufhört zu trinken und die Augen öffnet um zu sehen, was sie ihren Kindern, allen voran Shuggie, antut. Aufgelockert wird die Erzählung durch Glasgower-Mundart, in die man sich als Leser erst rein finden muss.
Als Liebeserklärung eines Sohnes an seine Mutter ist dieses Buch absolut lesenswert wenngleich es uns vor Augen führt, welche Abgründe sich in manchen Familien auftun.