Ein Meisterwerk...

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phoebe1312 Avatar

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Shuggie Bain wächst in den Achtzigerjahren im von der Thatcher-Ära besonders hart getroffenen Glasgow auf – die Verhältnisse sind schwierig, der Vater verlässt die Familie früh, die Mutter ist dem Alkohol verfallen. Die Familie lebt in einer Sozialbausiedlung ehemaliger Zechenarbeiter, eine triste Gegend, geprägt von Armut, Alkohol und Hoffnungslosigkeit. Dieser Hoffnungslosigkeit versucht Agnes, Shuggies Mutter mit Hilfe des Alkohols zu entkommen - und zerstört damit ihre Familie.
Die Geschwister fliehen in ihr eigenes Leben, allein Shuggie bleibt als jüngstes Kind zurück und versucht verzweifelt, seiner Mutter zu helfen und den äußeren Schein zu wahren. Dieser Aufgabe widmet er sich unerschütterlich und mit einer Kraft, die für ein Kind seines Alters kaum vorstellbar sind. Zudem ist Shuggie ein besonderes Kind, zart und empfindsam, passt er so gar nicht in sein raues Umfeld, aber die Umstände und die große Liebe zu seiner Mutter, lassen ihn eine Stärke entwickeln, die seinesgleichen sucht. Doch seine Mühe ist zum Scheitern verurteilt, er kann seiner Mutter nicht helfen.
Douglas Stewart beschreibt dies alles mit einer Intensität und Eindrücklichkeit, die nur schwer zu ertragen ist und den Leser traurig und verzweifelt zurücklässt. Und trotz allem geht es in diesem Buch um die Liebe, um Nähe und Hoffnung und manchmal auch um ein winziges Stückchen Glück.
Zu Recht hat Douglas Stewart für dieses Buch den Booker Preis gewonnen! Mich zumindest hat es tief bewegt zurückgelassen.