Ein Roman hart wie das Leben

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carl.a Avatar

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Der Roman Shuggie Bain lässt einem das Arbeitermilieu Glasgows hautnah erleben. Da ist Agnes, eine Frau Ende 30, die gerne nach Höherem strebt. Sie achtet auf ihr Äußeres, hat sich in der Jugend die Zähne erneuern lassen, stilvolles Make-up ist ihr wichtig. Das alles stellt sie der bitteren Realität ihres Lebens entgegen zu der auch ihren neuen Mann Shug gehört, ein richtiger Macho und Frauenheld, der leider das Geld der Familie verprasst.
Agnes versucht ihren Weg zu gehen und versucht das Beste aus der Situation zu machen im Umgang mit den Kindern und besonders dem Jüngsten Shuggie, dem sie anders als den beiden älteren Kinder aus der früheren Beziehung mit voller Hingabe ihre Liebe schenkt. Halt sucht sie im Alkohol.
Das Buch ist Roman und Sozialstudie in einem und erzählt vom fast verzweifelten Kampf das Beste aus dem Leben zu machen und irgendwie aus der Unterschicht und Armut hinein in bessere Verhältnisse sich hochzuarbeiten. Das Buch ist berührend geschrieben, manchmal auch hart, so wie das Leben eben auch ist. Dem Autor gelingt es, dass man sich gut in die Situation von Agnes mit ihrer Familie und besonders dem Sohn Shuggie hineinversetzen kann und man kämpft und leidet beim Lesen geradezu mit. Ein Roman der zurecht preisgekrönt ist.