Extrem deprimierend

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tänja_radi Avatar

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Der Roman über Shuggie Bain ist eine extrem trostlose Geschichte. Es geht um eine ziemlich ungesunde Familie und deren Leben in den 80ern.

Interessiert hatte mich das Buch aufgrund des Klappentexts und der Prämierung. Ich hatte Lust auf ein anspruchsvolles Buch und der Schreibstil hat diese Erwartung auch voll erfüllt. Dieser war es letztendlich, der die Entscheidung für das Buch auslöste.

Eine inhaltlich so schreckliche Geschichte hatte ich allerdings nicht erwartet. Spätestens nach der Hälfte des Buches gab es keine kindlichen und weiblichen Protagonist*innen mehr, die nicht mindestens einmal sexuellen Missbrauch erfahren haben. Gewalt steht sowieso an der Tagesordnung. Es gibt keine Wertschätzung. Ich frage mich, ob ein Leben schrecklicher sein kann.

Bewegt hat mich tatsächlich ein kurzer Stimmungswechsel in der zweiten Buchhälfte. An dieser Stelle verstehe ich auch die Prämierung. Da mich das Buch aber auch Kraft gekostet hat, kann ich es nicht guten Gewissens empfehlen. Diese Geschichte muss man sich antun wollen.