Dieses Buch hat mich unvermittelt getroffen - Ich habe im Vorfeld ein paar Rezensionen überflogen und bin trotzdem völlig unvorbereitet in dieses Buch gestolpert.
So wie Shuggie in der Geschichte vor dem Haus steht und sich vor dem fürchtet, was ihn dort mitunter erwartet, stand ich vor jedem Lesen vor meinem Lesesessel und hypnotisierte den Einband dieses Romans um mich selbst zu überwinden, das Buch ein weiteres Mal aufzuschlagen.
Der Blick in Shuggies Kindheit machte mich wütend, ganz besonders auf Agnes, auf welcher der eigentliche Fokus dieses Romans liegt. Agnes, die sich lieber um den Verstand trinkt und lamentiert, statt sich um ihre Kinder zu kümmern. Agnes, die als verwöhnte Tochter und geliebte Ehefrau alles hatte und auf der Suche nach mehr Glück, mehr Liebe, mehr Was-auch-immer, nicht nur ihr Glück opfert sondern auch das Leben der Kinder egoistisch beiseite wischt.
Ich ging hart mit ihr ins Gericht, konnte sie nicht verstehen und wollte es auch gar nicht.
Aber dann hat Douglas Stuart es zartfühlig geschafft meine Sicht zu weiten , ganz unmerklich tat sie mir plötzlich leid. Nach und nach sah ich ihr Leid, ihr Unvermögen, ihren Schmerz und ihr Scheitern.
Durch Shuggies Augen verwandelte sich mein harter Blick in einen sanfteren. Shuggies Liebe trotz der furchtbaren Situation war greifbar, fühlbar - erlebbar.
Unweigerlich fragte ich mich, wieviele Kinder in einem ähnlichen Umfeld groß werden? Im ungleichen Wettstreit um die Aufmerksamkeit der Eltern - sind sie die großen Verlierer einer Welt, in der Alkohol als Genussmittel jederzeit frei verkäuflich ist.
So zeigt sich in der Figur des Eugene, neben einer weiteren illustren Gestalt, der gesellschaftliche Kanon zum Thema Alkohol. Wer nicht trinkt, ist in einer Position die Rechtfertigung nötig macht... Wie unsinnig.
Zu gern wäre ich in den Roman gekrochen und hätte Shuggie getröstet, hätte Agnes geholfen... aber auch diese Ohnmacht, das Unvermögen die Dinge ändern zu können, erleben Shuggie und die Leser*innen gleichzeitig und intensiv.
So wie Shuggie in der Geschichte vor dem Haus steht und sich vor dem fürchtet, was ihn dort mitunter erwartet, stand ich vor jedem Lesen vor meinem Lesesessel und hypnotisierte den Einband dieses Romans um mich selbst zu überwinden, das Buch ein weiteres Mal aufzuschlagen.
Der Blick in Shuggies Kindheit machte mich wütend, ganz besonders auf Agnes, auf welcher der eigentliche Fokus dieses Romans liegt. Agnes, die sich lieber um den Verstand trinkt und lamentiert, statt sich um ihre Kinder zu kümmern. Agnes, die als verwöhnte Tochter und geliebte Ehefrau alles hatte und auf der Suche nach mehr Glück, mehr Liebe, mehr Was-auch-immer, nicht nur ihr Glück opfert sondern auch das Leben der Kinder egoistisch beiseite wischt.
Ich ging hart mit ihr ins Gericht, konnte sie nicht verstehen und wollte es auch gar nicht.
Aber dann hat Douglas Stuart es zartfühlig geschafft meine Sicht zu weiten , ganz unmerklich tat sie mir plötzlich leid. Nach und nach sah ich ihr Leid, ihr Unvermögen, ihren Schmerz und ihr Scheitern.
Durch Shuggies Augen verwandelte sich mein harter Blick in einen sanfteren. Shuggies Liebe trotz der furchtbaren Situation war greifbar, fühlbar - erlebbar.
Unweigerlich fragte ich mich, wieviele Kinder in einem ähnlichen Umfeld groß werden? Im ungleichen Wettstreit um die Aufmerksamkeit der Eltern - sind sie die großen Verlierer einer Welt, in der Alkohol als Genussmittel jederzeit frei verkäuflich ist.
So zeigt sich in der Figur des Eugene, neben einer weiteren illustren Gestalt, der gesellschaftliche Kanon zum Thema Alkohol. Wer nicht trinkt, ist in einer Position die Rechtfertigung nötig macht... Wie unsinnig.
Zu gern wäre ich in den Roman gekrochen und hätte Shuggie getröstet, hätte Agnes geholfen... aber auch diese Ohnmacht, das Unvermögen die Dinge ändern zu können, erleben Shuggie und die Leser*innen gleichzeitig und intensiv.