Kleine Philosophie der Zuversicht

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regenprinz Avatar

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Der Untertitel dieses Sachbuches beschreibt m.E. perfekt, worum es darin geht und die einzelnen Kapitel sind ebenfalls mit prägnanten und treffenden Überschriften versehen.

Ich habe das handliche Büchlein mit Vergnügen gelesen, denn der Autor Charles Pépin schreibt klar verständlich über sein Thema und zieht teilweise konkrete Beispiele heran. Er erwähnt dabei nicht nur prominente Sportler, Popstars wie Madonna oder Literaturgrößen wie George Sand, sondern schildert auch Lehrer-Schüler-Begegnungen aus seinem Alltag.
Seine theoretischen Überlegungen stellt er nicht einfach in den Raum, sondern „unterfüttert“ sie grundlegend – wobei sich manches im Laufe des Buches auch wiederholt, was mir schon auffiel und mitunter für ein leichtes Stirnrunzeln sorgte.

Einige Abschnitte fand ich eindrücklicher als andere, z.B. die Bedeutung der „Unabhängigkeit der Einsamkeit“, die sich einige Menschen im größten Trubel bewahren können und die für das Treffen von Entscheidungen so wichtig ist. Auch das Kapitel, in dem es um den Unterschied zwischen „Wählen“ und „Entscheiden“ geht, fand ich spannend. Oder die Überlegungen, wie man das „Hamsterrad der Dringlichkeit“ verlassen kann.

Nachdem ich kürzlich erst „Der Welt nicht mehr verbunden“ von Johann Hari gelesen habe, war ich erfreut, einige seiner nachdenkenswerten Punkte auch hier wiederzufinden, nämlich wenn es um die modernen Berufe geht, die so wenig mit „machen“ zu tun haben und daher oft als wenig sinnstiftend und erfüllend empfunden werden. Pépin stellt hier eben noch den einleuchtenden Zusammenhang zum verminderten Selbstvertrauen her.

Insgesamt jedenfalls ein gut strukturiertes, verständliches und kurzweiliges Buch, das zeigt, dass die Beschäftigung mit (Alltags-)Philosophie und Psychologie sowohl lehrreich und interessant sein kann, als auch Spaß machen. Ein etwas anspruchsvolleres Lesevergnügen, das ich lohnend fand. Danke dafür!