Selbstvertrauen heißt anderen vertrauen

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emma stjern Avatar

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Bei "Sich selbst vertrauen" von Charles Pépin handelt es sich um die wissenschaftliche und philosophische Auseinandersetzung mit der Frage, wie Selbstvertrauen entsteht und was es bedeutet. Charles Pépin arbeitet in Frankreich als Philosophielehrer am Gymnasium und nimmt uns mit auf eine philosophische Reise zu uns selbst und lehrt uns dabei, unserem Gefühl zu trauen und Dinge selbst zu bewerten, statt eine Gemeingültigkeit ohne zu hinterfragen, hinzunehmen. In 10 Kapiteln unterteilt, widmet er sich verschiedenen Bereichen, die mit Selbstvertrauen in Verbindung stehen, zum Teil an Beispielen großer Persönlichkeiten bis zuletzt mit dem Umgang in Grenzsituationen und der dennoch immer wiederkehrenden Option, auch in diesen Situationen dem Leben zu vertrauen. Sich selbst vertrauen heißt zunächst einmal, anderen zu vertrauen. Nur wer Menschen um sich hat, sie ihm etwas zutrauen, kann anfangen, sich selbst zu vertrauen. Dass dies ohne Übung und Disziplin, Scheitern und Fehler machen nicht möglich ist, wird nicht ausgelassen und auch der Untetschied zwischen Wahl und Entscheidung wird beleuchtet. Insgesamt ein gelungenes Werk, dass das Rad nicht neu erfindet und mir stellenweise etwas zu pathetisch war, dennoch eine wirklich gute Zusammenfassung zu diesem Thema bietet, ohne Platte "Regeln" aufzustellen, die Selbstvertrauen in wenigen Tagen versprechen. Ein Buch zum Nachdenken, Nachschlagen und das uns erinnert, mit offenen Augen und Vertrauen ins Leben durch das Leben zu gehen.