Was Selbstvertrauen ausmacht

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marialein Avatar

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In der heutigen schnelllebigen Zeit, mit all dem Input, dem man tagtäglich ausgesetzt ist, souverän Entscheidungen zu treffen und konsequent seinen eigenen Weg zu gehen, erfordert vor allem eines: Selbstvertrauen. Warum fällt dies aber einigen Menschen leichter als anderen und warum mangelt es uns gerade in der heutigen Zeit so sehr daran? Und wie erlangt man ein gesundes Selbstvertrauen?

Charles Pépin geht diese Frage von der philosophischen Seite her an. Unter Berufung auf berühmte Denker wie Aristoteles, Emerson, Bergson oder Nietzsche stellt er dar, was Selbstvertrauen ausmacht, wie man Vertrauen zu sich selbst, zu seinem Umfeld und zum Leben selbst gewinnt.

Wer denkt, dass nur ein klassischer Ratgeber mit allerlei Erkenntnissen über die Funktionsweise des Gehirns und der menschlichen Psyche Aufschluss über dieses Thema geben könnte, der irrt sich gewaltig. Tatsächlich ist Pépins philosophischer Ansatz unter Verweis auf zahlreiche prominente Beispiele sehr einleuchtend. Er veranschaulicht, wie wichtig unsere Beziehung zu anderen Menschen ist, wie man auch bei existenziellen Entscheidungen mit dem Restzweifel umgeht, und welche Bedeutung kreatives Schaffen für das Selbstvertrauen hat.

Dabei ist seine Sprache kultiviert und gut verständlich. Er dringt tief in die Philosophie ein, nimmt den Leser dabei aber immer an die Hand und stellt seine Gedankengänge sehr anschaulich dar. Über das zentrale Thema Selbstvertrauen hinaus bietet der Ratgeber aber auch einen Mehrwert durch all die einzelnen Schicksale, die hier beschrieben werden und die einem Mut machen und teilweise zutiefst berühren, wie der offene Brief des Journalisten Antoine Leiris.

Das Buch bietet wirklich eine sehr anregende Lektüre für jeden, der sich auch nur annähernd für Philosophie interessiert. Auch wem es nicht an Selbstvertrauen mangelt, kann sich inspirieren und vom Lebensmut anstecken lassen, der hier beschworen wird.