Erbstücke

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regenprinz Avatar

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Cover, Klappentext und Vorwort machen deutlich, dass in diesem Buch dramatische Kindheitserlebnisse ans Licht kommen werden und die Tatsache, beim Lesen zu wissen, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt, lässt mich schon schlucken. Allerdings habe ich z.B. die Bücher von Liz Murray oder Jeannette Walls mit viel Vergnügen und Begeisterung gelesen, und ich finde die Art und Weise, wie hier von Emma Brockes das Schicksal ihrer Mutter aufgedeckt und erzählt wird, lässt Ähnliches erwarten.
Sehr anschaulich und einfühlsam, mit Gespür für die wesentlichen Details, in amüsanten Dialogfetzen und kleinen Erinnerungsstücken nähert sie sich der Geschichte ihrer Mutter. Und gerade dadurch, dass sie am Ende beginnt und man weiß, dass Pauline der Hölle ihres Vaters entkommen ist und weit weg von dem Ort ihres Aufwachsens ein normales, glückliches Leben geführt hat, kann ich mich gut darauf einlassen. Der Schauplatz in Afrika macht die Geschichte natürlich auch lesenswert, denn sonderlich viel weiß ich über die historischen Bedingungen jener Zeit und das Alltagsleben im Zululand nicht. Und welche Rolle die kleine Pistole spielt und ob/ wer damit getötet wurde, darauf bin ich natürlich neugierig. Auch wenn ich ahne, dass einiges in diesem Buch harter Tobak sein wird, denn aus der Leseprobe ging ja bereits hervor, dass Paulines Vater ein verurteilter Mörder und nach ihren eigenen Worten ein gewalttätiger Alkoholiker und Kinderschänder war.