Schöner Einstieg

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rebekka Avatar

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Wie gut, dass sich schon am Anfang andeutet, dass die Mutter der Autorin in ihrer Kindheit etwas unaussprechlich Schreckliches erlebt hat. So konnte ich wenigstens entscheiden, dass ich das Buch lieber doch nicht lesen möchte. Die Leseprobe hätte mich nämlich neugierig gemacht,weil sie sich sehr gut und sehr flott liest und die Geschichte der Mutter ungewöhnlich erscheint.

Emma Brockes schildert in klaren, aber sehr britisch-kühlen Worten das Zusammenleben mit ihrer Mutter Sarah, die eine bemerkenswerte Frau gewesen sein muss. Weiße Südafrikanerin von Geburt, war sie schon mit zwei Jahren Halbwaise und wurde von ihrem Vater, später auch einer Stiefmutter groß gezogen. Dass ihr Vater ein verurteilter Mörder war, erfuhr Sarah erst spät; dass er offenbar ein alkoholabhängiger Kinderschänder war, offenbart sie ihrer Tochter nur einmal und in einem kleinen Nebensatz. Laut Emma Brockes verstand es die temperamentvolle Frau ansonstensehr gut, gerade dieses Thema bei Gesprächen auszusparen. Erst nach ihrem Tod ist die Neugier ihrer Tochter groß genug, um in Südafrika nachzuforschen, was mit dem kleinen Mädchen Sarah geschah. Und das ist offenbar so furchtbar, dass ich es nicht lesen möchte, mag der Schreibstil der Autorin auch noch so humorvoll und locker sein.

Vielleicht veröffentlicht Emma Brockes ja noch einmal ein Buch über ein anderes Thema, Dann lasse ich mich gern zum Lesen verleiten.