Nun ist alles gut

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holzfrieden Avatar

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Es ist nie einfach, seine eigene Familiengeschichte zu erzählen, schon gar nicht, wenn diese viele schmerzhafte Ereignisse aus der Vergangenheit aufwühlt. Emma Brockes ist dieses sowohl gelungen als auch nicht gelungen. Ihre Geschichte an sich lässt den Leser nicht los. Man will unbedingt erfahren, was in der Kindheit und Jugend ihrer Mutter und deren Geschwistern geschehen ist. Viele Andeutungen lassen erahnen, wie furchtbar die Erlebnisse der Mutter gewesen sein müssen. Das wahre Ausmaß ist am Ende erschütternd. Es ist sehr zu bewundern, mit welchem Einsatz Brockes sich auf die Reise in die Vergangenheit begibt, mit wie viel Hartnäckigkeit sie den Spuren ihrer Familiengeschichte nachgeht. Es ist für den Leser allerdings äußerst anstrengend und manchmal kaum nachvollziehbar, mit den vielen Personen, die zu dieser Familie gehören, klar zu kommen. Man verliert an vielen Stellen die Übersicht. Zudem werden viele historische Ereignisse, die Südafrika betreffen und dem Leser bekannt sein müssten, um die tiefer gehende Botschaft des Buches nachvollziehen zu können, nur angerissen. Das erschwert die Rezeption und ein.
Ich kann mich nicht so recht entscheiden, wie ich dieses Buch bewerten soll. Im Kopf bleibt das Schicksal der Mutter, aber das allein reicht eigentlich nicht für ein gutes Buch. Journalistisches Schreiben ist e ein nicht gleichzusetzen mit dér Kunst, eine gute Erzählung zu verfassen. Dennoch finde ich das Buch lesenswert.