Von Liebe, Selbstfindung und gesellschaftlichen Problemen

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"Liebe kann sich unsicher, groß, vielleicht sogar falsch anfühlen. Aber sie zu lieben ist es nicht." (S. 137) und
"Solange es immer noch Menschen gibt, die sich nicht trauen, ihr wahres Ich zu zeigen und zu leben, solange ist jedes weitere Coming-Out relevant - und kein einziges zu viel." (S. 80)

Diese beiden Zitate beschreiben sehr gut den Inhalt dieses Buches. Wir begleiten Alexa auf ihrem Weg zu sich selbst, ihrer Identität und Sexualität. Sie lässt uns an ihren innersten Gedanken und Gefühlen Teil haben und wird dabei ab und an sogar poetisch.
Dabei liest sich das Buch sehr angenehm, auch bedingt durch die kurzen und übersichtlichen Kapitel. Besonders gelungen finde ich gleich Kapitel II. Wie Alexa ihre Erlebnisse in den Urlauben und Sport und gleichzeitig ihr Bedürfnis nach dem Alleinsein schildert, hat mich beeindruckt und ich habe mich verstanden gefühlt.
Die nebenbei eingestreuten Informationen zu verschiedenen (gesellschaftlichen) Problemen wirken sehr passend und geben dem Buch noch einen lehrreichen Touch, wenn auch eher für Einsteiger in die Thematik.

Genau das ist auch mein "Problem" mit dem Buch. Wahrscheinlich hatte ich aufgrund der Leseprobe, die eben genanntes zweites Kapitel enthielt, zu hohe Erwartungen und hoffte auf etwas mehr. Das Buch war keinesfall schlecht, im Gegenteil - es ist lesenswert und absolut wichtig! Für mich bot es allerdings nicht viel neues als die Lebensgeschichte einer jungen Frau, die ich zuvor nicht kannte.