ein paar gute Ansätze und ist witzig geschrieben

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tanja.s Avatar

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Nachdem Esther beim Daten wieder nur Pech hatte und sie beim day-drinking mit Freundinnen einen alten Life-Style-Artikel findet, der sieben Arten von Beziehungen zusammenfasst, in denen Esther ihre Ex-Freunde erkennt, ist sie sich sicher, dass bei diesen sieben Männern der richtige schon mit dabei gewesen sein muss und sie keine weitere Chance bekommt. Deshalb macht sie sich auf, diese ausfindig zu machen, um herauszufinden, welcher der 7 der Richtige für sie (gewesen) ist. Was als eine betrunkene Idee beginnt, entwickelt sich im Laufe des Buchs beinahe in eine Obsession.
Das Buch hat insgesamt ein paar gute Ansätze und ist witzig geschrieben, aber es gibt auch relativ viele Logikfehler, die die Geschichte etwas unrund machen. Da der Schreibstil sehr leicht verständlich ist, und es sich um eine locker-leichte Liebesgeschichte a-la „Bridget-Jones“ handelt, lässt sich der Roman gut nebenher lesen, gehört aber nicht unbedingt auf meine Highlight-Liste.
Die Protagonistin und ihre Freundinnen wirken etwas zu unreif für das Alter, in dem sie sein sollten, zumindest in Hinblick auf ihre Jobs und auch ihre Freundschaft, die eher ein bisschen teenie-haft wirkt, andererseits spürt gerade Esther den Druck „endlich“ einen Freund finden zu müssen. Das hätte ein bisschen konsistenter gehandhabt werden können. Auch das Frauenbild, dass der Roman zu vermittelten versucht, ist (was vielleicht auch dem Genre geschuldet ist) etwas ambivalent dargestellt: Auf der einen Seite moderne, selbstbewusste Frauen, die me-too-Überlegungen einbeziehen, auf der anderen Seite scheint nichts zu zählen als endlich den Richtigen zu finden – wenn auch darüber zumindest am Ende ein bisschen reflektiert wird.
Die Darstellung und der Umgang mit extensivem Alkoholgenuss waren für mich auch grenzwertig. Vielleicht bin ich da zu empfindlich und es ist ja auch kein Jugendbuch, aber die Implikation, dass die Protagonisten scheinbar nur mit Alkohol Spaß haben können und auch der Stellenwert, den das gemeinsame Trinken in der Freundschaft einnimmt, fand ich bedenklich.