Eine coole Idee, aber Esther war gar nicht meins.

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Zunächst lässt sich das Buch gut lesen und man bekommt grundsätzlich genau das, was der Klappentext suggeriert. So weit so gut. 
Man lernt Esther und ihre Freundinnen/ Mitbewohnerinnen kennen, man bekommt mit, wie verzweifelt sie ist & wie sie letztendlich auf den Artikel stößt. Dann sucht sie nach und nach ihre Ex-Freunde auf und man erfährt, was in der Vergangenheit geschah & wie es in der Gegenwart läuft. 


Es hätte für mich eine mega Geschichte werden können… wäre da nicht die Protagonistin Esther gewesen. Sie war eine der ätzendsten Personen, von denen ich jemals gelesen habe. 
99 % ihrer Gedankengänge, Handlungen und Aussagen konnte ich überhaupt nicht verstehen. Sie wäre die letzte Person, mit der ich befreundet sein wollte. 


Es kann sein, dass ich nicht die richtige Zielgruppe bin und Menschen, die so sind häufiger vorkommen, als ich denke. 
Auch der Humor war für mich unterirdisch schlecht.

An einer Stelle wurde etwas eingebaut, bei dem ich bis jetzt ratlos bin, was das sollte. Und zwar hat sie auf einem Treffen mit der anderen Person über das Thema Entenver*ewal*igung gesprochen. Das wurde lang und breit im Buch behandelt, inklusive Vorkommen in weiteren Kapiteln. Ich weiß nicht, ob das lustig sein sollte, ich finde es nur geschmacklos und unpassend.

Die Protagonistin war für mich sehr unangenehm und wie bereits erwähnt nicht nachvollziehbar. Ich bin jemand, dem es nicht so wichtig ist, dass Protagonisten sympathisch sind, SOLANGE das Verhalten gut begründet wird.
Es war für mich echt schwer dranzubleiben, weil ich bei jeder neuen Aussage schockierter darüber war, dass sie all das ist und macht, bei dem ich nur den Kopf schütteln kann.

Zudem ist sie wehleidig und alles muss sich nur um sie drehen. Jeder muss sich Zeit für sie nehmen, doch sie nimmt sich keine Zeit für jemanden.

Nicht zu vergessen, dass jeder auf sie stehen und sie lieben muss. Und jeder ist ihr Rechenschaft schuldig und sie sich nie einer Schuld bewusst.

Es gab eine Freundschaftsszene, bei der sie unfassbar egozentrisch war und meinte im Recht zu sein. Unfassbar.

Das könnte ich jetzt noch beliebig weiter ausführen, aber ich glaube, du verstehst, dass sie zu 0 % meins war. Die Nebencharaktere waren sympathisch und toll. Das war ein Pluspunkt. Der Ausgang des Buches war recht schnell für mich ersichtlich, aber begründet oder nachvollziehbar gemacht wurde dieser nicht.

Abschließend würde ich sagen, dass es bestimmt einigen gut gefallen kann, wenn man wie die Protagonistin ist oder darüber hinwegsehen kann. Ich habe mich so auf das Buch gefreut, kann aber leider nicht mehr als 2 ⭐️ geben.