Gute Idee - Umsetzung eher weniger gut...

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"Sieben Männer später" von Bestseller-Autorin Lucy Vine fängt meiner Meinung nach vielversprechend an: Esther, eine Frau Anfang 30, liest in einem Artikel, dass jede Frau in ihrem Leben sieben verschiedene Arten von Beziehungen führt und eine davon die wahre Liebe sein soll. Nachdem Esthers Liebesleben alles andere als zufriedenstellend verläuft, startet sie also ihre Mission, ihre Ex-Liebschaften aufzuspüren und herauszufinden, welcher von ihnen ihre wahre Liebe sein könnte. Mit dabei sind ihre Freundinnen und gleichzeitig Mitbewohnerinnen, die sie auf ihrer Mission unterstützen. So weit, so gut. Nach den ersten Seiten versprach das Buch lustige Unterhaltung, teils provokante Stellen, aber ein Thema, welches durchaus aus dem Leben gegriffen und einigen Frauen rund um den 30er nur allzu bekannt sein dürfte.

Leider ging es für mich persönlich danach bergab. Esther arbeitet sich Kapitel für Kapitel durch ihre Mission, wobei sich jedes Kapitel einem bestimmten Ex-Freund widmet. Es finden einige Zeitsprünge statt, welche die Erzählung durchaus auflockern, manchmal jedoch auch etwas verwirren. Obwohl mir dieser Erzählstil grundsätzlich sehr gefällt, kommt die Geschichte nie so wirklich in Fahrt, sondern plätschert so vor sich hin. Die Charaktere bleiben trotz offensichtlicher Bemühungen der Autorin recht eindimensional und eher überzeichnete Karikaturen als glaubhafte Personen. Die Slapstick-Komik würde meiner Meinung nach besser funktionieren, wenn es auf der anderen Seite auch mehr Tiefgang gäbe. So wirkt alles etwas unecht und aufgesetzt. Dass die Protagonistin aufgrund ihrer geringen emotionalen Reife nicht wirklich sehr sympathisch rüberkommt, mindert den Spannungsbogen ebenfalls. Das Ende ist vorhersehbar und glatt - dies passt jedoch zum Rest der Geschichte.

Ich gebe dennoch drei Sterne, da sich das Buch leicht liest, durchaus unterhaltsam ist, sofern man nicht allzu hohe Ansprüche stellt und insgesamt auf einer guten Idee basiert. Die Umsetzung hätte besser ausfallen können, weshalb es für mich insgesamt leider etwas enttäuschend war.