Lerne Dich selbst zu lieben

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dido_dance Avatar

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In diesem Buch lernen wir die 29 jährige Esther und ihre Freundinnen kennen. Esther steckt so kurz vor ihrem 30. Geburtstag in einer Art Lebenskrise , da sie keine ernsthafte Beziehung hat, als sie beim gemeinsamen Betrinken mit Ihren Freundinnen auf eine ältere Ausgabe einer Frauenzeitschrift stösst, die in einem Artikel beschreibt, dass eine Frau sieben Bezeihungen geführt haben muss, bevor sie den richtigen Partner findet.

Da Esther sieben Ex Freunde hat und der Meinung ist, dass diese genau in das Raster passen, welches die Zeitschrift vorgibt, macht sie sich auf die Suche nach diesen Männern um heraus zu finden ob ihre grosse Liebe dabei ist.

Angekündigt als die witzigste Liebesgeschichte des Jahres, hat mich das ganze sehr neugierig gemacht.

Aber die Geschichte konnte mich nicht wirklich abholen.

Im einzelnen hängt das mit mehreren Faktoren zusammen.

Zum einen war mir der Schreibstil einfach zu flapsig, fast vulgär, es wurde mir zuviel geflucht und ich hatte dadurch das Gefühl, dass die Protagonisten eher Teenager, denn erwachsene Frauen sind.

Keine der Freundinnen war mir in irgendeiner Weise sympathisch oder das handeln nachvollziehbar.

Weiter wurde zwar versucht auch ernste Themen unterzubringen, wie zum Beispiel toxische Beziehungen, manuipulative Beziehungen, psychische Probleme, Seitensprung und anderes, diese Themen wurden aber leider nur oberflächlich angerissen und teilweise ganz übergangen.

Bei vielen Beschreibungen habe ich mich beim Lesen geekelt, wie zum Beispiel Übergeben in einem Auto, das Wochen später noch nach Stilton Käse riecht, oder immer wieder die überlaufende kaputte Toilette, die überhaupt nichts zum Fortgang der Geschicht beigetragen hat, wenn wenigstens einer der Ex Freunde Installateur gewesen wäre, hätte ich es ja verstanden, dass die Toilette quasi eine Hauptrolle bekommt, aber so war es für mich nicht nachvollziehbar.

Auch die Beschreibung des Lieblingspub der Freundinnen in seiner vollen Versifftheit, hat mich eher dazu gebracht, dass ich mir gerne die Hände gewaschen hätte, denn dass es dadurch ein gemütlicher Treffpunkt geschildert wurde.

Mein größter Kritikpunkt jedoch ist der permanente Alkoholkonsum in diesem Buch. Die Lösung um jemanden zu trösten war grundsätzlich sich bereits ab vormittags zu betrinken. Das Studiendarlehen von Esther ging im ersten Semester für Alkohol drauf mit dem sie sich neue Freunde erkaufen wollte, da sie sich an der Uni neu erfinden wollte.

Denn sie hatte von sich als Schülerin, wie wir später im Buch erfahren, ein komplett anderes Selbstbild, als sie von anderen gesehen wurde.

Damit wird eine starke Sucht dermassen verharmlost, dass es fast fahrlässig ist und das geht in meinen Augen nicht.

Da die Idee sich mit Aufarbeitung der alten Beziehungen auf dem Weg zu mehr Selbstliebe zu begeben an sich ganz gut ist und auch die Einschübe über die Vergangenheit witzig integriert waren und manche überraschende Wendung ergaben, vergebe ich noch wohlwollend 2 Sterne.

Aber das Buch wird mir nicht weiter im Gedächtnis bleiben und im Nachhinein ärgere ich mich auf den Klappentext reingefallen zu sein.