eine vohersehbare Grundidee - sehr schön geschrieben und verpackt

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tayjan Avatar

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In "Sieben Tage wir" verbringt die Familie Birch (Vater Andrew, Mutter Emma, Tochter Olivia und Tochter Phoebe) seit Jahren wieder ein gemeinsames Weihnachtsfest. Olivia ist Ärztin und gerade aus Libyen heimgekehrt, wo sie half, Haag-Erkrankte zu behandeln. Deshalb muss sie über Weihnachten für eine Woche in Quarantäne und ihre Familie entsprechend gleich mit. In ihrem einsam gelegenen Landhaus in Norfolk verbringen sie die Feiertage.

Die Familie hat sich über die Jahre auseinandergelebt. Andrew, der früher Auslandskorrespondent war, schreibt nun bissige Restaurantkritiken. Emma, die mit der Geburt ihrer Kinder ihren Beruf augegeben hat, will dass es der ganzen Familie gut geht und das Fest harmonisch läuft. Phoebe hat einen Heiratsantrag ihres Freundes George bekommen und nichts anderes als die Hochzeitsplanung im Kopf. Und Olivia kann sich nach dem Leid und den menschlichen Tragödien, die sie erlebt hat, nicht so recht in England einfinden. Dann kommt auch noch Jesse ins Spiel, der aus Amerika nach England gekommen ist, um seinen leiblichen Vater zu suchen.

Jeder der Beteiligten hat seine Geheimnisse, die er den anderen vorenthalten möchte. Das Buch ist in die großen Abschnitte der einzelnen Quarantänetage aufgeteilt und beschreibt die Geschehnisse, vor allem aber die Gedanken und Gefühle der einzelnen Charaktere, ganz hervorragend. Dies gelingt besonders gut dadurch, dass jedes Kapitel des Buches aus der Sicht eines anderen Beteiligten geschrieben ist. So bekommt der Leser Einblick in die Geheimnisse der Charaktere und kann diese besonders gut kennen lernen. Egal wie jeder einzelne von den anderen gesehen wird, durch die Erzählweise wird deutlich, dass jeder liebenswert ist und an seinen eigenen Nöten schwer trägt.

Hinzu kommt noch der Handlungsplot an sich, der zwar vom Grundgedanken vorhersehbar ist, weil es schon viele Bücher solcher Art gibt und der nüchtern betrachtet auch deutlich zu viele zufällige Zusammentreffen enthält, der aber trotzdem nie gestellt, kitschig oder übertrieben wirkt. Hierfür sorgt wiederum die Art der Erzählung, die einen einfach in den Bann zieht.

Für mich war es ein rundum gelungenes Buch, das mich vollkommen in seinen Bann gezogen hat, obwohl es gar nicht der Art Bücher entspricht, die ich sonst gerne lese.