Gefangen in der Familie

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galladan Avatar

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Sieben Tage Wir von Francesca Hornak, erschienen im Ullstein Taschenbuch Verlag am 12. Oktober 2018.

In der Familie Birch hat irgendwie jeder ein Geheimnis. Manchmal sind die Geheimnisse so groß, dass man sie selbst nicht sieht. Olivia hat als Ärztin in einem Seuchengebiet gearbeitet und muss nun für 7 Tage in Quarantäne, die sie mit ihrer Familie im riesigen Landhaus der Familie verbringen will. Tür zu und die Familie muss dieses Weihnachten mit sich auskommen und das obwohl Olivia schon seit Jahren zu diesem Fest nicht da gewesen ist. Nach und nach kommen die Geheimnisse ans Licht und das eingesperrt sein mit verschiedenen Lebensauffassungen kratzt gewaltig am schönen Putz des Familienlebens.

Ich hatte aus irgendeinem Grund ein anderes, ein fröhliches Buch erwartet. Irgendwie brüllten das Cover „nimm mich mit, ich bin lustig“. Geworden ist es ein britischer Roman der nachdenklich ist, ab und zu englischen Humor frei lies und mich sehr gut unterhalten hat. Dieses Buch hat das Potential dazu eines jener Bücher zu werden, die man in seine Weihnachtsrituale mit einbezieht. Es erzählt die Geschichte der einzelnen Familienmitglieder und welche Eindrücke und Entscheidungen dazu geführt haben, dass man jetzt an diesem einen Weihnachten zusammensitzt und doch gedanklich Meilen von einander getrennt vor sich hinlebt. Der Schreibstil ist leicht lesbar, die Personen gut beschrieben und die Handlungen sind zum großen Teil nachvollziehbar. Einzig bei Jesse hatte ich damit auf weiten Strecken meine Probleme was sich aber später aufklärte.

Insgesamt gebe ich eine klare Leseempfehlung für Leute, die gerne auch mal hinterfragen und über einen Buchinhalt nachdenken. Dieses Buch hat mich so berührt, dass ich auch in Monaten darüber reden kann.