Morde eines Wahnsinnigen oder gezielte Racheakte?

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nordlicht Avatar

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Prolog: In einer Herbstnacht wird Alois Berneck, über den der Leser nichts Biographisches erfährt, von einem bewaffneten Mann auf den Hochsitz eines Jägers getrieben und dort erschossen. Es scheint sich um einen Racheakt zu handeln, denn Alois weiß, warum er umgebracht werden soll, der Leser bleibt darüber zunächst im Unklaren.
Hauptkommissarin Emilia Capelli besucht an ihrem freien Vormittag die Gerichtsverhandlung gegen Sarah Kindle, die des Mordes an ihrem Ehemann angeklagt ist, aber wegen Mangels an Beweisen freigesprochen wird. Bei der Verhandlung ist auch ein geheimnisvoller Mann anwesend, der sich mit einer Perücke getarnt hat und vermutlich nichts Gutes im Schilde führt.
Die gebürtige Amerikanerin Jenny Dickinson, die als Psychologin in Deutschland arbeitet, wurde entführt. Sie kommt gefesselt und geknebelt in einem engen Raum (Sarg?) zu sich und versucht, durch ihre beruflichen Fählgkeiten ihre eigene Panik zu kontrollieren. Bei der Überlegung, wer sie in ihre prekäre Lage gebracht hat, fällt ihr jemand ein...
Emilia trifft sich mit ihrem ehemaligen Ausbildungskollegen Tom, der sich um eine Stelle in ihrem Dezernat beworben hat, zum Essen und diskutiert mit ihm den Fall Sarah Kindle. Sie ist davon überzeugt, dass die Frau beim angeblichen Selbstmord ihres Mannes die Hand im Spiel hatte.
Ein Mann namens Theo Dorn erwartet täglich voller Angst den Briefträger. Er scheint von jemandem bedroht zu werden, will sich aber nicht seiner Mitarbeiterin, zu der er ein gutes Verhältnis hat, anvertrauen.
Von ihrem Vorgesetzten Makarov erfährt Emilia, dass die freie Stelle im Team nicht mit ihrem Kumpel Tom besetzt wird, sondern mit der jungen Halbchinessin Mai Zhou. Sie ist nicht erfreut, denn sie arbeitet nicht gern mit Frauen zusammen.
Die Leseprobe zu diesem ersten Roman einer geplanten Serie ist sehr interessant. Es werden zwar viele Romanfiguren in kurzer Zeit eingeführt, was einige Konzentration des Lesers erfordert, dies sorgt aber auch für Abwechslung und Spannung. Man darf nicht nur auf die weiteren Untaten und das Moriv des Mörders gespannt sein, sondern auch auf die unter keinem guten Stern stehende Zusammenarbeit der beiden jungen Kommissarinnen. Sehr gern würde ich diesen Krimi weiterlesen und herausfinden, wie die diversen, in der Leseprobe nur kurz skizzierten Verbrechen zusammenhängen.