Siebenschön [3,5 Sterne]

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jiskett Avatar

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Nachem das sehr interessant gestaltete Cover und die gut klingende Inhaltsangabe mein Interesse geweckt hatten, konnte ich gar nicht anders, als den Leseeindruck zu lesen.
Ich muss gleich sagen: bleibe ein wenig zwiegespalten zurück.

Die verschiedenen Perspektiven waren bisher alle durchaus interessant; man lernt einige der Opfer kennen und erlebt ihren Todeskampf mit. Obwohl sie nur einen kurzen "Auftritt" haben, schafft die Autorin es auch durchaus, dem Leser die Figuren nahe zu bringen und ihn mit ihnen fühlen zu lassen. Allerdings waren es mir bisher zu viele Perspektiven und "Schauplätze" Es sind nur dreißig Seiten und ich hätte mir gewünscht, dass man sich auf ein, zwei Handlungsstränge beschränkt. So werden wir mit zwei Morden, dem Freispruch einer mutmaßlichen Mörderin, einem Mann, der wohl Drohungen erhält, der Hauptperson Em und einem Personalproblem ihrer Abteilung konfrontiert. Ich vermute, dass die Morde dem in der Inhaltsangabe erwähnten Serienmörder zugeschrieben werden können, auch die Drohungen damit zusammenhängen und selbst der Prozess irgendwie damit zusammenhängt, aber auf dieser Kürze war es ein wenig viel. Über die Dauer des Buches wird sich das aber vermutlich geben und dann werden die Wechsel wohl zur Spannung beitragen.

Ein weiteres, kleines Problem habe ich mit der Hauptperson. Diese Vorurteile, die sie über ihr eigenes Geschlecht hat Oo
»Wieso? Was haben Sie gegen Ihre Geschlechtsgenossinnen einzuwenden?«
»Gar nichts«, gab Em zurück. »Außer, dass man mit ihnen weder vernünftig reden noch vernünftig zusammenarbeiten kann.« (Seite 34)
So etwas sexistisches... ich hoffe sehr, dass sie diese Attitüde noch ablegen wird und auch nur dadurch enttäuscht ist, dass ihr Freund nicht genommen wurde. So an und für sich ist sie nämlich durchaus sympathisch, nur diese Vorurteile ihrer neuen Kollegin gegenüber... na ja.

Auf ihre neue Parterin, Mai, bin ich schon sehr gespannt. Ich hoffe, dass sie menschlich (mit Fehlern) dargestellt wird, denn was man bisher über sie (beruflich) erfahren hat, klingt eher überperfekt. Aber wir haben sie ja noch nicht getroffen, also ... abwarten.

Die Leseprobe macht auf jeden Fall neugierig auf die Geschichte; der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen, die eine Ermittlerin, die wir bisher kennen, scheint recht sympathisch zu sein und ich sehe sehr viel Potential, gerade, was den Serienmörder betrifft - ein Mörder, der auf so unterschiedliche Arten mordet, ist doch recht ungewöhnlich. Außerdem bin ich auf die "Themenmorde" gespannt und will wissen, wie der Gerichtsprozess mit dem ganzen zusammenhängt.

Bei der Bewertung der Leseprobe schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen, ich habe aber - da ich doch viel Potential sehe und neugierig bin - auf 4 aufgerundet.