Neu entdeckter Klassiker!

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Maureen Dalys Roman „Siebzehnter Sommer“ ist ein neu entdeckter Schatz amerikanischer Literatur. Nach ihren Kurzgeschichten „Fifteen“ und „Sixteen“, die sie im Alter von 16 Jahren geschrieben hatte und mit denen sie zwei Wettbewerbe gewonnen hatte, begann sie ein Jahr später mit diesem Roman, der in Amerika zum Klassiker wurde.

Ich finde es immer schön, wenn solche Kleinode der Literatur verlegt und wiederentdeckt werden, schon das ganze vergangene Jahr schlich ich um die gebundene Ausgabe herum, doch irgendwie blieb sie dann doch wieder in der Buchhandlung liegen. Jetzt in der (ebenfalls sehr schön gestalteten) Taschenbuchausgabe ist das Buch endlich bei mir gelandet.

Mir gefiel es hervorragend. Ich mochte die jugendliche, leicht naive Erzählstimme. Die Euphorie einer ersten großen Liebe wurde einfühlsam und emotional erzählt, aber auch die Schattenseiten der Liebe angedeutet, Beziehungen aus Gewohnheit, gebrochenes Herz der Schwester,… Vieles erscheint uns heute sehr naiv und brav, von Emanzipation kann nicht die Rede sein, allerdings ist es hier dem Vater wichtig, dass die Töchter aufs College gehen und studieren, das war sicher auch nicht selbstverständlich.

Ich bin eingetaucht in die Hitze dieses Sommers, in die Gefühlswelt des jungen Mädchens zwischen Schülerin und Aufbruch ins College und in die emotionale Achterbahn einer ersten Liebe. Der Autorin gelingt es hervorragend, dies alles mit Worten zum Leben zu erwecken und den*die Leser*in Teil werden zu lassen der kleinen Welt rund um die Protagonistin Angie.

Ein lesenswerter Klassiker, sehr schön aufgemacht, gebunden in der Edition Anna Jeller, als Taschenbuch im Kein & Aber Verlag.