Auf dem Weg in die Psychiatrie

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Siegfried. So heißt der Stiefvater der namenlosen Protagonistin. Man könnte also meinen, dass es um ihn geht? Doch spielt er eigentlich eine große Rolle? Oder um wen geht es?
Aber fangen wir mal an. Die Protagonistin entscheidet, eines Morgens nicht zur Arbeit zu fahren, sondern in die Psychiatrie. Zumindest ins Wartezimmer. Denn es ist ihr alles zu viel geworden. Hört Geräusche und Sirenen. Ist müde und überfordert von ihren vielen Rollen: Mutter, Partnerin, Versorgerin, Frau. Dort hat sie die Hoffnung, sich auszuruhen und abschalten zu können. Doch immer wieder Kreisen ihre Gedanken. Das Manuskript muss noch abgegeben werden, die Wohnung ist nicht aufgeräumt, ihre Tochter ruft. Und dann ist da Siegfried. Und Hilde - Siegfrieds Mutter.

In Rückblenden erfahren wir immer mehr über die Familiengeschichte und welchen Stellenwert Siegfried in der Familie hat. Die Protagonistin reflektiert über ihre Kindheit, Jugend und welche Erschöpfungen die Jahre mit sich gebracht haben.

Ja, ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Das Cover hat mich direkt begeistert und auch die Lesung von Antonia Baum bei den Wortspielen in München. Allerdings hat das Buch dann eine andere Richtung eingenommen. Ehrlicherweise habe ich damit gerechnet, dass es auch um die Zeit in der Psychiatrie geht und wie sie ihre Traumata und ungleichen Machtverhältnisse aufarbeiten kann. So ganz habe ich nicht in das Buch reinkommen können und es lässt mich auch mit dem Ende leider etwas unzufrieden zurück