Bewegender Blick ins Seelenleben

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Das Buch Siegfried hat mich sehr bewegt. Antonia Baum gibt dem Leser den Blick frei in das Seelenleben der Protagonistin. Die junge Frau, die im Roman selber erzählt, begibt sich eines Morgens statt in den Tag zu starten in die Psychiatrie. In Rückblicken erzählt sie von ihrem bisherigen Leben, als Kind, als Jugendliche, als Erwachsene. Sie erzählt von ihrer labilen Mutter und ihrer dominanten und strengen Großmutter Hilde, bei der sie in der Kindheit viel Zeit verbrachte und Von Siegfried, ihrem Stiefvater, der unberechenbar über allem herrschte. Sie schwankt zwischen Ausbruch und Angepasstsein, zwischen Wunsch nach Geborgenheit und nach Freiheit, zwischen Familiensinn und Selbstverwirklichung. Und über allem und bei allem ist immer Siegfried in ihrem Kopf. Ich fand das Buch sehr bewegend, aber auch zum Teil sehr verstörend. Die Zerrissenheit der jungen Frau hat mich auch nach Ende des Buchs noch beschäftigt.