Im Wartezimmer der Psychiatrie

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arizona Avatar

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um Titel des Romans: Siegfried ist der Stiefvater der Erzählerin, der für sie in ihrer Kindheit/ Jugend eine wichtige Bezugsperson war.

Interessant finde ich den Handlungsort des Romans: Die Frau hat an dem Morgen starke Angstgefühle, nachdem sie am Abend Streit mit ihrem Mann hatte, und sie beschließt daher mit dem Taxi in die Ambulanz der psychiatrischen Klinik zu fahren. Dort sitzt sie im Wartezimmer und erinnert sich in Rückblicken an verschiedene Episoden aus ihrem Leben. Und so setzt sich wie bei einem Puzzle Stück für Stück ein Bild zusammen. Mir als Leserin ging es darum zu verstehen, wieso es ihr psychisch so schlecht geht, und durch die Geschichten erklärt sich einiges.

Da geht es um Urlaube als Kind bei Siegrids Mutter Hilde, um das Kennenlernen mit ihrem Mann Alex, ihrer großen Liebe, der aber auch oft recht aufbrausend sein kann. Und natürlich um ihre Mutter und Siegfried, die eine sehr schwierige Beziehung führen.

Die Erzählerin ist Autorin, ist aber mit ihrem neuesten Roman überfällig, denn sie hat eine Schreibblockade. Ihr Mann ist Barkeeper, und die 3-köpfige Familie hat aktuell großen Geldprobleme. Und so gibt es einige Steine, die dem Glück im Wege zu liegen scheinen.

Als Leser*in ist man natürlich auch gespannt, was die Ärzte sagen werden, welche Diagnose es geben wird und wie es für sie weitergehen wird. Aber das Ende verrate ich hier natürlich nicht. Der Roman ist sprachlich toll geschrieben, und ich konnte die Verzweiflung der Frau gut nachvollziehen.