Seelenstriptease

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konstanzewf Avatar

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Die namenlose Ich-Erzählerin ist völlig überfordet: sie ist eine Schriftstellerin mit Schreibblockade, der Vorschuss ist aufgebraucht, ihr Freund mixt Cocktails an einer Bar. Sie haben eine Tochter, und das Geld reicht vorn und hinten nicht. Während Alex, der Freund, scheinbar relativ sorglos damit umgeht, stresst sich die Erzählerin total. Sie schreibt mentale To Do-Listen, was sie jetzt alles tun könnte und müsste und kommt doch nicht weiter. Sie hat außerdem gebeichtet, dass sie Alex betrogen hat, und dieser ignoriert sie nun. Ihr scheinbarer Ausweg: die Psychiatrie. Dort sitzt sie nun und erinnert sich: ihre schöne, aber traurige Mutter, die wusste, dass Siegfried (ihr Mann) und Stiefvater der Erzählerin, sie betrügt und ihn deshalb immer begleitet hat. Die Erzählerin wurde bei Siegfrieds Mutter Hilde geparkt. Diese regierte nach dem Zuckerbrot und Peitsche Prinzip. Hilde mit ihren Marotten wird so präzise beschrieben, dass ich mich richtig unwohl fühlte. Die Charaktere sind durchweg nicht sympathisch. Es geht sehr eindringlich um Familie, Herkunft, Selbstbewusstsein und den Einfluss auf das weitere Leben. Die Zeitebenen wechseln, es gibt keinen wirklichen Höhepunkt, aber das Buch entwickelt einen unglaublichen Sog