sehr symbolhaft

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miian Avatar

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Eine Frau - Lebenspartnerin, Mutter, Stieftochter, Versorgerin - wacht eines morgens auf und beschließt, in die psychiatrische Klinik zu fahren. Als Leser begleitet man sie an diesem verhängnisvollen Tag. Während sie zur Klinik fährt - barfuß - und in der Klinik wartet, an die Reihe zu kommen, lässt sie ihre Situation revue passieren. Ihre Kindheit und Jugend, die Trennung von Mutter und Stiefvater, wie sie mit ihrem Lebensgefährten zusammenkam und was in den Tagen und Wochen vor dem Entschluss passierte. Eine zentrale Figur in alledem ist ihr Stiefvater Siegfried, ein Workaholic mit strengen Vorstellungen davon, wie eine Frau zu sein hat und dies mit der Mutter entsprechend vorgelebt hat. Ein Mann, der sie durch und durch geprägt hat.
Antonia Baum beschreibt treffend das Leben einer Frau, das stets an den Erwartungen anderer ausgerichtet wurde: tatsächliche und nur vermutete Erwartungen sowie kollidierende alte und neue Rollenbilder.
Ich habe dieses Buch beinahe verschlungen, da ich so sehr wissen wollte, wie es mit der Akteurin weitergeht und wie ihr geholfen wird. Stellenweise und insbesondere das Ende ließen mich jedoch ratlos zurück, deswegen einen Stern Abzug.