Vielschichtiger Roman mit starken Charakteren

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Ein Mann, um den drei Frauen kreisen, wie Planeten um die Sonne: Siegfried. Er ist das titelgebende Zentrum des Romans, ohne direkt darin vorzukommen. Die Planeten, das sind Siegfrieds Mutter Hilde, seine Stieftochter – die namenlose Ich-Erzählerin der Geschichte – und deren Mutter.

„Siegfried“ erzählt die Geschichte dreier Generationen, die in einer Schleife aus physischer und psychischer Gewalt festhängen. Es geht um Machtgefüge und -gefälle, die Mächtigkeit menschlicher Sozialisierung, destruktive Ideale, Abhängigkeitsbeziehungen und einiges mehr. Kurz: In „Siegfried“ gibt es allerlei freizulegen und ausreichend Stoff zum Nachdenken. Es ist ein vielschichtiger Roman, mit starken Charakteren und einem soghaften Plot. Das hohe Niveau der ersten beiden Kapitel (einfach Wow!) vermag Antonia Baum, so leid es mir tut, nicht aufrechtzuerhalten, insgesamt gesehen ist „Siegfried“ aber ein starker Roman.