Ein ganz normaler Freitag?

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gisel Avatar

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Katharina weiß seit kurzem, dass sie sterben muss (vermutlich). Ihre Familie weiß es noch nicht. Und so geht ihr ganz normales Alltagschaos weiter wie bisher auch: Ihr Mann Costas ist berufsbedingt in Berlin, diesmal auch übers Wochenende, die Haustiere wollen versorgt werden, ihre Kinder alters- und temperamentsgerecht angesprochen werden. Und all die anderen kleineren und größeren Vorkommnisse im Alltag tauchen auf, genauso wie Erinnerungen an ihre Vergangenheit. Ein scheinbar ganz normaler Freitag. Das ist meistens sehr chaotisch, doch wie auch immer, den Alltag packt Katharina mal mehr, mal weniger gut. Und doch wirft der Gedanke an das Etwas, das sie in ihrer Brust entdeckt hat, sie völlig aus der Bahn.

Meistens erzählt die Autorin sehr sachlich über Katharinas Leben, über das Kennenlernen mit Costas, über Hellis Probleme (vermutlich ADHS), über die Zielstrebigkeit ihres älteren Sohnes. Genau deswegen aber wird manche Szene dadurch unfreiwillig komisch, sei es, wenn ihre Tochter Nasenbluten in der Schule bekommt, genau dann, wenn sie keine Lust mehr auf den Unterricht hat, oder wenn ihre beiden Nachbarn in der Erzählung auftauchen. Manches wurde für mich aber auch überhaupt nicht nachvollziehbar, ich dachte beim Lesen immer wieder, sie lässt sich einfach treiben, da könnte man mit ein bisschen Struktur viel erreichen. Verwirrend für mich war, dass das Buch selbst kaum strukturiert ist, die Geschichte hüpft von Episode zu Episode, es bleibt viel Raum für den Leser, um die Handlungsfäden selbst zu verknüpfen. Das Ende ist zwar ein wenig versöhnlich, und doch bleibt mir zu vieles völlig offen. Und ja, ein Fuchs taucht kurz in der Geschichte auf, doch was macht er auf dem Titelbild? Viele Themen werden in diesem Buch angeschnitten, die Grundidee finde ich nicht schlecht, doch mit der Umsetzung bin ich kaum klar gekommen.

Leider kann ich das Buch deswegen nicht wirklich weiterempfehlen.