Ein Tag mit Katharina

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marion2505 Avatar

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Inhalt:

Katharina hat vor Kurzem ein "Etwas" in ihrer Brust entdeckt. Bisher weiß niemand davon. Bevor Katharina sich dem Etwas und seinen Folgen stellt, möchte sie noch ein letztes "normales" Wochenende erleben. Doch auch wenn der Alltag sie voll in Anspruch nimmt, beginnt ihr Vorsatz zu bröckeln und sie blickt immer mehr auf ihr bisheriges Leben. Ist alles so geworden wie sie wollte? Am Ende entscheidet sie sich doch dazu, ihr Geheimnis mit demjenigen zu teilen, den sie liebt.

Meine Meinung:

Das Cover ist mir sofort aufgefallen, da es mal etwas ganz anderes ist. Allerdings konnte ich mit dem Fuchs und seinem Zusammenhang zum Buchtitel und Klappentext nicht wirklich etwas anfangen. Mittlerweile bin ich der Sache allerdings näher gekommen. Ich finde das Cover schön, da es etwas sehr Spezielles hat und im Gedächtnis haften bleibt.

Der Schreibstil von Mareike Krügel hat mir sofort gut gefallen und ich habe nicht lange gebraucht, um in der Geschichte anzukommen. Der Leser wird sozusagen sofort in den chaotischen Alltag von Katharina geworfen und ist mitten im Geschehen. Da die Geschichte von Katharina in der "Ich"-Form erzählt wird, ist der Leser noch näher an den Gedanken und Gefühlen von Katharina dran. Mich hat dieser Schreibstil komplett für sich eingenommen, so dass ich das Gefühl hatte, immer weiterlesen zu müssen.

Katharina wurschtelt sich durch ihren Alltag, der nicht immer leicht ist. Ihr Mann Costas ist berufsbedingt nur am Wochenende zu Hause und ihr somit keine allzu große Stütze. Ihre 11-jährige Tochter Helli hat ADHS, aber noch keine Therapie und ist dementsprechend schwer zu bändigen. Gedanklich schweift Katharina oft in die Vergangenheit und natürlich sind da jede Menge Geschichten von Helli dabei. Diese Passagen sind sehr humorvoll geschrieben und ich habe oft über das Chaos von Helli lachen müssen, das sie im Laufe ihres Lebens schon angestellt hat. Mit Katharina möchte ich da allerdings auf keinen Fall tauschen. Das Zusammenleben mit so einem Kind ist alles andere als leicht, was auch des Öfteren absolut klar wurde. Dennoch spürt man Katharinas Liebe zu Helli immer sehr deutlich, was mich oft sehr berührt hat.

Alex, der 17-jährige Sohn von Katharina, ist da das komplette Gegenteil. Er ist ausgeglichen und für Katharina oft auch eine Hilfe im Umgang mit Helli. Er durchlebt gerade seine erste große Liebe, was Katharina natürlich auch zu denken gibt. Dennoch ist er kein Kind, um das sie sich Sorgen machen muss.

Costas ist mir leider eher unbekannt geblieben, da er im Buch keine allzu große Rolle hat. Er ist zwar in Katharinas Gedanken allgegenwärtig und es wird schnell klar, dass ihre Ehe einige Belastungen auszuhalten hatte, aber richtig greifbar ist er für mich leider nicht geworden. Außerdem fand ich sein Auftreten am Ende des Buches sehr enttäuschend, da ich mir von ihm mehr - oder besser gesagt - andere Reaktionen erhofft hatte.

Die Nachbarn Theo und Heinz wiederum haben mir sehr gut gefallen. Vor allem Heinz, der Homöopath ist, und gerne seine Theorien verbreitet, hat mich echt begeistert. Mit Heinz als Nachbarn gibt es auf jeden Fall immer Antworten auf egal welche Fragen :-)

Das Buch und seine Handlung hat mich wirklich absolut fasziniert und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich mitten in Katharinas Gedanken war, die ich oftmals auch sehr gut nachvollziehen konnte. Allerdings hatte ich auch relativ häufig das Bedürfnis, dem stressigen und chaotischen Alltag zu entkommen und einmal kurz Luft zu holen. Denn Katharina hetzt wirklich von Termin zu Termin und ist dabei mit ihren Gedanken beschäftigt. Erst Kilian, ihr ehemaliger Studienfreund, schafft es, sie auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

Umso trauriger war ich dann, dass das Ende mich leider absolut nicht begeistern konnte. Gegen Ende des Buches wurde mir die Handlung etwas zu unrealistisch, womit ich eigentlich auch überhaupt nicht gerechnet hatte. Natürlich passt das Ende auch wieder irgendwie zu Katharina, aber ich hätte es gerne anders gehabt :-)

Mein Fazit:

Eine fesselnde und berührende Geschichte, die für mich absoluten Suchtfaktor hatte. Es ist eine Geschichte aus dem Leben, die jedem von uns in ähnlicher Form so passieren könnte und wirkt auf mich sehr real. Ich hatte außerordentlich tolle Lesestunden und möchte das Buch daher absolut weiterempfehlen!