Gute Geschichte mit kleineren Schwächen

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mainstreamgoere Avatar

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Nachdem ich bereits viele positive Bewertungen zu „Sieh mich an“ gelesen habe, war ich direkt neugierig und wollte dem Buch unbedingt eine Chance haben. Hier habe ich mir eine interessante, spannende und emotionale Geschichte erhofft und diese auch zum Teil bekommen – auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Geschichte nicht gänzlich überzeugen konnte.

Dies fängt bereits leider mit dem Schreibstil an. An sich mag ich es, wenn Autoren einen mit ihrer Schreibe herausfordern, allerdings gab es für mich einfach viel zu viele verschachtelte Sätze, die dafür gesorgt haben, dass die Geschichte oftmals relativ holprig zu lesen war und ich das Buch gleich mehrfach zur Seite gelegt habe. Zwar muss ich sagen, dass ich sämtliche Themen, wie u.a. Brustkrebs oder auch ADHS sehr interessant fand, allerdings hat mich die Umsetzung nicht immer überzeugen können, da ich der Meinung bin, dass das vorhandene Potential für solch ein Buch nicht genutzt wurde.

Auch mit der Protagonistin Katharina hatte ich ein paar kleinere Probleme. Ich konnte mich zwar in ihre Lage hineinversetzen und viele ihrer Gedanken waren auch durchaus authentisch, allerdings war sie mir nie so sympathisch, wie ich es zuvor erhofft habe, sodass ich nicht in dem Umfang mit mir mitleiden und mitfiebern konnte, wie ich es mir gewünscht habe.

Dennoch ist die Geschichte alles andere als schlecht und spricht viele wichtige Themen an, die besonders Frauen in Katharinas Alter ansprechen dürfte. Themen wie Kinderwünsche, Brustkrebs, ADHS und die Frage, ob das Leben tatsächlich so verlaufen ist, wie man es sich immer gewünscht hat, stehen hier im Vordergrund und sind auch gut umgesetzt, nur manchmal hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Tiefe erhofft.

Das Cover ist für mich jetzt nicht der allergrößte Hingucker, allerdings muss man schon sagen, dass es immerhin auffällt und somit seinen Zweck erfüllt. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, sodass ich schon sehr neugierig auf die Geschichte war.

Kurz gesagt: Obwohl „Sieh mich an“ an sich eine interessante und vielseitige Geschichte ist, hatte ich dennoch ein paar kleinere Probleme mit dem Buch, da ich leider weder mit den Figuren, noch mit dem Schreibstil wirklich warm geworden bin. Dennoch ist es ein nachdenklich stimmendes Buch, das besonders Frauen ab 30 ansprechen dürfte.