Katharinas Chaos

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bavaria123 Avatar

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Für mich hat das Cover etwas Besonderes. Wahrscheinlich ist es ja als Fuchs gedacht...ich sehe darin aber unseren zobelfarbenen Sheltie. Ein Buch also mit meinem Hund auf dem Cover, das ist doch mal auch einen Blick in das Buch wert.

Worum es geht, ist zunächst einmal schnell erzählt. Da ist Katharina, Mutter von 2 Kindern. Ihr Mann lebt in Berlin, während sie in Kiel den Alltag stemmt. Nach einigen Krebsfällen in der nahen Verwandschaft ertastet sie einen Knoten in der Brust. Aber das kommende Wochenende soll so normal wie nötig ablaufen. Aber was ist schon normal?

Verfasst hat die Autorin den Roman in der Ich-Form, Katharina erzählt also . Und das vor allem in Rückblenden. Das ist anfangs schon gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit kommt man damit ganz gut klar. Der Stil schwankt zwischen bewegend und humorvoll, poetisch und ironisch. Vor allem aber ist er sehr lebendig.

Die Geschichte hatte ich mir nach dem Covertext und der Leseprobe etwas anders vorgestellt Aber manchmal sind Überraschungen ja auch ganz positiv.

Die Charaktere der Protagonisten gefallen mir nicht so sehr. Katharina bleibt für mich etwas blass, ich kann kaum empathische Gefühle für sie entwickeln. Obwohl sie ,wie ich selbst, eine begeisterte Listenschreiberin ist.
Dann ist da ihr Sohn Alex, 16 jährig, gut aussehend, pflegeleicht mit toller Freundin. Ein Supersohn, wie er im Buche steht. Dagegen dann das schwarze Schaf Helena. Rotzige 11 Jahre, eigensinnig und mit ADHS.
Das ist mir einfach zu einfach.
Und der Schluss erscheint mir nicht so ganz glaubwürdig.

Lesenswert ist das Buch durch einige berührende Gedanken.
Beispiel Seite 53; es geht um das Thema ADHS
"Kinder, die nicht ins Schema passen, werden therapiert und passend gemacht oder für untauglich erklärt. Anstatt dass die Umgebung sich so verändert, dass diese Kinder seien können wie sie sind. "....
So tauchen immer man weitgehende Gedanken über das Leben, die Ehe und andere Lebensgemeinschaften, die Gegenwart und die Zukunft auf. Das gefällt mir.

Ich vergebe 4 Sterne. Das Buch ist anders als erwartet, hat nach Startproblemen einen angenehmen Schreibstil und bringt den Leser zum Nachdenken. Aber die Charaktere sind mir zu oberflächlich beschrieben.