tiefsinnig

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joanbowe Avatar

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Von der Leseprobe war ich begeistert. Als ich das Buch dann wirklich in Händen hielt und die ersten Seiten hinter mit hatte, ließ die Begeisterung deutlich nach. Ein ganzes Buch, das an nur einem Tag spielt? Die Beschreibung eines Familientages mit einem ADHS Kind? Das würde doch wohl nicht etwa so weitergehen...
Nun, was soll ich sagen- natürlich habe ich weitergelesen, schon allein weil ich ja eine Rezension schreiben sollte-- und dann... hat es mich gepackt.
Ja, dieses Buch beschreibt einen einzigen Tag im Leben von Katharina, die einen Knoten in ihrer Brust entdeckt hat und noch ein normales Familienwochenende erleben will, bevor sie der Welt ihre Krankheit bekanntgibt. Und die Welt betrifft auch ihre Familie, sie schleppt diese Entdeckung mit sich herum ohne irgend jemandem ein Sterbenswörtchen davon gesagt zu haben. So nimmt dieser Tag seinen Lauf, mit all seinen kleinen und großen Katastrophen- und davon gibt es viele- , und in Katharinas Kopf ist dieses Geheimnis, das sie begleitet, und so reflektiert sie an diesem Tag ihr Leben. Jede Tätigkeit, jedes Gespräch mit den Kindern oder anderen Personen lässt Erinnerungen hochkommen, besondere Erlebnisse oder Gedanken. Ich habe mir tatsächlich irgendwann einen Stift genommen und Textstellen markiert, die ich bemerkens- und merkenswert fand.
Katharina lässt ihr Leben Revue passieren und am Ende des Tages hat sie einen Entschluss gefasst- sie weiß nun wie es weitergehen soll.Und sie handelt.
Ja, dieser Roman rührt an, hat Tiefe und ist trotzdem kurzweilig. Auch der Schreibstil der Autorin gefällt mir in seiner schönen Sprache, manchmal fast philosophisch und dann wieder alltagstauglich.
Das Cover allerdings... passt nicht zum Buch, finde ich. Bei diesem Cover hätte ich eher einen Krimi erwartet.
Also liebe Buchfreunde und Buchfreundinnen: lasst euch vom Cover nicht irritieren und lest dieses Buch!