Viel erzählt, wenig gesagt

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schokokekzz Avatar

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Mareike Krügel thematisiert in ihrem Roman "Sieh mich an" das Leben Katharina. Diese hat in ihrer Brust ein "Etwas" entdeckt und gemeinsam mit ihr durchlebt der Leser einen Tag ihres Lebens, in dem sie sich viele Fragen stellt, an frühere Zeiten erinnert und sich überlegt, wie die nächsten Wochen und Monate werden. Dabei stellt sie sich selbst, viele ihrer Entscheidungen und ihren bisherigen Lebensweg in Frage. Während der Geschehnisse besagten Tages, die allesamt eher merkwürdig und ungewöhnlich anmuten, erinnert sie sich an vergangene Zeiten. Ich fühlte mich als wäre ich zu Gast in ihren Gedanken und würde alles das, was sie über den Tag hinweg denkt, mitbekommen. Aber es sind mehr als einfache Gedanken einer Hausfrau und Mutter, es sind Gedanken angereichert mit Erinnerungen. Und genauso wie Gedanken häufig ungeordnet, chaotisch und konfus für Außenstehende wirken, wirkt auch der Inhalt des Romans. Es sind die Gedanken einer Frau, deren Vorfahren bereits mit Krebs zu kämpfen hatten und die nun Angst vor diesem Schicksal hat ohne es wirklich bestätigt zu wissen. Die Gedanken einer Frau, die ihr Leben Revue passieren lässt und überlegt, ob sie mit dessen Entwicklung zufrieden ist und mit ihrem Dasein als Frau und Mutter, einer Dissertation in der Schublade die bereits vor einigen Jahren hätte fertig gewesen sein sollen.
Einerseits ist es ein tiefgreifender Roman, den Krügel hier verfasst hat, auf der anderen Seite ist er sehr langatmig. Das liegt wohl auch daran, dass viel erzählt wird aber insgesamt wenig passiert. Um diese Geschichte gern zu lesen, benötigt man meines Erachtens nach einen Bezug und Interesse am Thema. Mich selbst hat er eher gelangweilt und ich war zugegebermaßen froh als ich endlich fertig war mit lesen.