"Wann hat man schon eine Viertelstunde Zeit im Leben, und das Meer zu sehen?"

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Katharina entdeckt einen Knoten in ihrer Brust aber anstatt sofort zum Arzt zu gehen um abzuklären, um was für ein Scheusal es sich handelt, lebt sie ihr Familienleben weiter, funktioniert zwischen Wäsche, Einkauf und den Problemchen ihrer beiden Kinder. "Man kann ja nicht einfach sterben, wenn die Dinge noch so ungeklärt sind." Diesen Satz wird wahrscheinlich jede Mutter verstehen. Mich berührt er tief.
Und das Buch ist voller solcher Sätze, am liebsten möchte ich sie alle markieren. Oder in eine Liste schreiben.
Während Kathi die großen und kleinen Herausforderungen ihres Alltags bewältigt, zwingt sie der Knoten in ihrer Brust zu Gedanken über den Sinn ihres Lebens und über dass, was nach dem Sterben bleibt, nachzudenken. Das macht sie für mich sehr menschlich und liebenswert. Mir gefällt Katharina sehr gut, ich kann mich mit ihrem Handeln identifizieren, Ihrem Wunsch danach alles richtig zu machen. Ich habe selbst 2 Kinder, ich kenne das Chaos, die Liebe, die Sorgen und Ängste. "Ich habe manchmal den Gedanken, ich könnte nur frei sein, wenn meine Kinder nicht mehr da wären. Solange sie leben, werde ich gefesselt und an sie gekettet sein, von Sorgen geplagt, von Zweifeln zerfressen, und niemals in der Lage, eine einzige Entscheidung für mein eigenes Leben zu treffen, die ihre Gefühle nicht mit berücksichtigt. Aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Wären sie nicht mehr da, wären sie tot. Und niemand auf dieser Welt ist unfreier als Eltern, die ihre Kinder verloren haben." Trifft es das nicht auf den Punkt?

Von mir gibt es klare Leseempfehlung und einen dicken fetten Daumen nach oben!